Die Entwicklung der ersten Großmoleküle


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 25 Juli, 2012 um 17:14:56

Hallo Herr Keil,
Liebe Forumteilnehmer,

Zunächst vorab danke Herr Keil für Ihre Beiträge.
Wir beide sind so was wie die "Alleinunterhalter" dieses Forums.
Mit ihrem Sprung zu den Basen des Erbmoleküls DNS sind Sie schon weit voraus in der Entwicklung des Lebens. Dorthin komme ich schon noch, aber das dauert eben. Ich bin jetzt erst am Anfang.

Ich sprach letztens von der UV- Strahlung, der Photodissoziation des Meerwassers und dem Sauerstoff als Filter der UV- Strahlung.
Der nun folgende Prozess dürfte nach den Gesetzen der Rückkoppelung verlaufen sein: Sobald der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre einen gewissen Wert der Filterwirkung erreicht hatte, verringerte sich die Sauerstofferzeugung durch eine verminderte Photodissoziation unter einen gewissen Wert, sodass das UV- Licht wieder verstärkt durchdringen konnte. Die Zerlegung des Wassers wie beschrieben, kam wieder verstärkt in Gange. Gleichzeitig wurden viele Großmoleküle durch die UV-Strahlung wieder in ihre Bestandteile zerlegt. Ausgenommen davon waren jene Großmoleküle, welche sich in eine entsprechende Wassertiefe bewegten und durch den Filter der über ihnen liegenden Wasserschichten unversehrt blieben.
Das auf und ab der Konzentration des Sauerstoffs in der Uratmosphäre und die damit zusammenhängende Durchlässigkeit der UV Strahlung auf die Urozeane der Erde wiederholte sich solange bis eine Stabilisierung der Atmosphäre zustande gekommen war.
Entdecker dieses Phänomens war der amerikanische Chemiker Urey und daher wurde dieser klassische Rückkoppelungseffekt "Urey-Effekt" genannt.
Es wird angenommen, dass sich dies vor etwa vier Milliarden Jahren abgespielt hat.
Der entscheidende Schritt war getan: Von da an waren die bis dahin im Wasser produzierten Großmoleküle von der Wiederzerlegung durch die UV- Strahlung geschützt.
Erst vor wenigen Jahrzehnten ergaben komplizierte und aufwendige Computer Berechnungen, dass der damalige Sauerstoffanteil bloß 0,1% des heutigen Werts ausgemacht hat.
Das UV-Licht ist keine einheitliche Energieform, sondern besteht aus einem breiten Frequenzband bzw. vielen Wellenlängen. Die wissenschaftlichen Berechnungen gingen deshalb daran zu erforschen, wie stark UV- Licht in verschiedenen Wellenlängen durch den Sauerstoff Filter abgeschirmt werden kann. Das Ergebnis war, dass der zuverlässigste Schutz in einem Bereich zwischen 2600 und 2800 Angström gewährleistet ist. ( 1 Angström = 1 Millionstel Millimeter)Dabei überrascht, das dies gerade derjenige Bereich ist, in dem Proteine und Nukleinsäuren am strahlungsempfindlichsten sind. Damit waren Bedingungen eingetreten, welche das Bestehen der wichtigsten Bausteine des späteren Lebens eindeutig begünstigt haben.
Diese Bausteine werden Biopolymere genant und existierten zu dieser Zeit noch nicht, nicht einmal ihre Vorläufer.
Dieses Beispiel allein offenbart, wie erstaunlich und wunderbar die Naturerscheinungen waren, welche zum Entstehen von Leben auf diesem Planeten beigetragen haben. Mit anderen Worten auch ein Beispiel der von mir bereits zitierten "kosmischen Intelligenz", welche man durchaus einem höheren Wesen zuordnen könnte!

Gruß

Helmut Pfeifer




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