Re: Im Anfang war der Wasserstoff / 6. Forts.


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]

Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 21 Maerz, 2013 um 17:52:06

Die weitere Entwicklung auf der Erde.

Wie in der letzten Folge beschrieben, war die Entwicklung der Erde an einem Punkt angelangt, wo sie zunächst keine Atmosphäre haben konnte, weil fast alle gasförmigen Bestandteile sich nahezu restlos in den freien Weltraum verflüchtigt hatten oder durch chemische Bindung an schwere Elemente, wie z.B. Eisen, festgehalten wurden.
Zu dieser Zeit, vor etwa 4 Milliarden Jahren, war das Innere der Erde rotglühend verflüssigt, währen die dem leeren Raum ausgesetzte Kruste bereits langsam abzukühlen begann. Der äussere Teil des Erdkerns ( etwa 2000 Kilometer dick) ist heut noch glühend- flüssig. Eine kleine Nebenbemerkung: Während die Erde viele schwere Elemente enthält, besteht unsere und wohl auch all die anderen Sonnen( Sterne) zu 98% aus Wasserstoff und Helium. Der Wasserstoff ist demnach das am meisten vorkommende Element im Universum!
Bei der Erdkruste ( nur ca. 30 Kilometer dick) sind die unteren Schichten noch heiss genug, um zahlreiche über die ganze Erdoberfläche verteilte Vulkane zu speisen. In den soeben beschriebenen Anfängen war der Vulkanismus um ein vielfaches intensiver, was sehr bedeutsam für die weitere Entwicklung war.
HvD meint, dass die Erde sich nie mit Leben hätte überziehen können, wenn sie nicht von Anfang an Vulkane gehabt hätte. Was diese nämlich ausspeien, das sind nicht nur glühende Lavamassen, sondern damals wie heute auch große Mengen an Wasserdampf, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan und Ammoniak.
Die Vulkane waren also die Poren, durch welche in der Erdkruste festgehaltene leichte Elemente von unserem Planeten buchstäblich "ausgeschwitzt" worden sind. Gleichzeitig schätzt man die innerhalb 4 Milliarden Jahren an die Oberfläche geförderte feste Materie auf eine Menge, die dem Gesamtvolumen aller Kontinente entspricht. Die Gasproduktion liegt aber in der gleichen Größenordnung und da sie zu 97% aus Wasserdampf besteht, der sich im Laufe der Zeit in den großen Senken der Erdoberfläche niederschlug, ist ohne weiteres die Entstehung der Ur-Ozeane durch diesen Umstand vorstellbar. Dazu kam noch, dass durch die Kondensation des Wasserdampfes Regen einsetzte, auf der noch heißen Erdoberfläche weiteren Wasserdampf erzeugte und der wiederum Regen produziert hat. Der Zustand auf der Erdoberfläche in dieser Epoche ergibt ein alptraumhaftes Bild: Eine unglaublich dichte Atmosphäre deren hoher Wasserdampfgehalt nicht einen Schimmer Sonnenlicht durchdringen ließ, dazu Jahrtausendlang ununterbrochen anhaltende Wolkenbrüche und Gewitter von unvorstellbarer Gewalt. Das scheinen unwirtliche, lebensfeindliche Bedingungen zu sein, aber heute weiß man, dass eben dieser Zustand der eines Planeten gleicht, der im Begriff steht, sich in der Folge mit Leben zu überziehen.
Wenn wir den heutigen Zustand auf der Venus betrachten, dann könnte es sich um das gleiche Stadium der Entwicklung handeln, wie diese auf der soeben geschilderten Weise auf der Erde stattgefunden hat.
Wie lange diese Phase gedauert hat, weiß man nicht, aber es dürften schon einige Zehntausende Jahre gewesen sein, eine für die Evolution geringe Zeitspanne!
Danach war jedenfalls die Abkühlung der Erdkruste so weit fortgeschritten, dass der herabfallende Dauerregen nicht gleich wieder verdampfte, sondern sich in flüssiger Form ansammelte und , wie schon erwähnt, so die Ur-Ozeane zu bilden begann.
Allmählich wurde die Atmosphäre klar und durchsichtig und es gab Wolken am blauen Himmel.
Die Ozeane und die Kontinente hatten etwa die gleiche Ausdehnung wie heute, nur das trockene Land war damals ganz anders auf der Erdoberfläche verteilt, da die "Kontinentalwanderung" noch nicht begonnen hatte.
Leben gab es noch nicht. Das Land bestand im wesentlichen noch immer aus erkalteten vulkanischen Ausbruchsmassen, aus nackten Felsen von Granit und Basalt. Wind und Regen hatten eben erst mit der Zerkleinerung, der Erosion, begonnen. Hand in Hand ging damit die Verwitterung, welche die Oberfläche des Urgesteins langsam in Staub und Sand verwandelt hat.

Die Ur-Atmosphäre dürfte aus Wasserdampf, gasförmigen Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Wethan und Ammoniak bestanden haben, hatte jedoch bedeutsamerweise zunächst noch keinen freien Sauerstoff enthalten. Unter anderem haben Geologen durch die Untersuchungsergebnisse sehr alter Erzlager diese Tatsache entdeckt, wie HvD zu berichten weiß.
Warum der zunächst fehlende freie Sauerstoff von solch eminenter Bedeutung für die Entstehung der ersten organischen Bausteine war,möchte ich in der nächsten Fortsetzung mit Hilfe der interessanten Ausführungen HvD`s erläutern.

Mit den besten Grüßen und Wünschen an die interessierte Leserschaft.

Helmut Pfeifer




Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]