Die weitere Evolution der Ur-Atmosphäre


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 12 April, 2013 um 19:55:27

Ich muss mich entschuldigen. dass ich meine letzthin gemachte Absicht, über die Funktion und Wirksamkeit der Atmosphäre zu berichten, nicht einhalten kann, weil ich vorher noch über eine andere Besonderheit berichten möchte, die für die Entstehung von Leben auf unserem Planeten ganz bedeutsam war:

Urey selbst hatte sich begnügt, die Unausbleiblichkeit nachzuweisen, mit der es zu dem sich selbst abbremsenden Rückkoppelungsmechanismus kommen musste. Außerdem war ihm klar, dass der Sauerstoffgehlt der Ur- Atmospäre sich auf einen ganz bestimmten Wert eingependelt haben mußte. Welcher Wert konkret das war, wußte zunächst niemand und schien auch nicht so wichtig zu sein. Trotzdem machten sich zwei amerikanische Wissenschaftler mit Hilfe von komplizierten Berechnungen am Computer daran, diesen Wert zu eruieren. Zunächst versprachen auch sie sich von der Kenntnis dieses Wertes keine aufregenden Einsichten. Schließlich ergaben die Berechnungen, dass der Urey-Effekt eine Sauerstoffkonzentration in der Ur- Atmosphäre hergestellt haben mußte, die ziemlich genau 0,1 Prozent, also rund 1 Tausendstel des heutigen Betrages ausmachte. Da aber Sauerstoff einen sehr wirksamen UV- Filter darstellt, hatte schon diese geringe Konzentration den beschriebenen Effekt bewirkt.
Nachdem die beiden Wissenschaftler entdeckt hatten, dass UV- Strahlung aus verschiedenen Freuenzen bzw. Wellenlängen besteht und damit die Wirkung auf verschiene Moleküle der Ur- Atmosphäre variabel war, versuchten sie mit Hilfe der Erstellung eines Frequenzprofiles herauszufinden, wie stark die durch den Urey-Effekt veränderte Ur- Atmophäre das UV- Licht in seinen verschiedenen Wellenbereichen (Freqenzen) abgeschirmt hat. Dies mußte zur Erkenntnis führen, welche in den Ur-Meeren und in der damaligen Atmosphäre angereicherten Großmoleküle bei welchen UV-Frequenzen am stärksten gefährdet waren und umgekehrt, welche UV- Strahlen am zuverläßigsten abgeschirmt wurden. Davon würde sich also ablesen lassen, welche chemischen Verbindungen unter welchen Bedingungen die größte Chance zur "Vermehrung", also zur chemischen Anreicherung hatten.
Als der Computer das Ergebnis umfangreicher Berechnungen auswarf, zeigte sich, dass der damalige Sauerstoffgehalt von 0,1% des heutigen Wertes zusammen mit den übrigen Bedingungen einen UV- Filter gebildet hatte, der den stärksten und zuverlässigsten Schutz in einem Frequenz- bzw. Wellenlängenbereich geboten hat, in dem Proteine ( Eiweißkörper) und Nukleinsäuren ( siehe Bauplan eines Organismus) am strahlenempfindlichsten sind.
HvD schreibt weiter: Es ist wichtig, dabei nicht zu vergessen, dass es diese beiden unentbehrlichen Lebensbausteine ( Biopolymere) in diesem erdgeschichtlichen Augenblick überhaupt noch nicht gab, ja es existierten noch nicht einmal ihre unmittelbaren Vorläufer!

In der nächsten Fortsetzung werde ich mit HvD`s Worten ein Resümee geben, bei dem endlich das erste Mal u.a. die Bedeutung des Wasserstoffs im Sinne des Buchtitels "Im Anfang war der Wasserstoff" hervorgehoben werden wird.
Die Beschreibung der Atmosphäre muss also nochmals warten.
Ich hoffe sehr, dass ich den Leser dieser meiner Beiträge, den Inhalt des oben genannten Buches von HvD näher bringen und auf Details hinweisen kann, die man beim schnellen Lesen leicht übersieht.

Helmut Pfeifer

PS: In diesem Beitrag ist des öfteren die Rede von Wellenlänge und Frequenz der ultravioletten Strahlung. Dazu folgendes:
Die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen einer Welle in einer bestimmten Zeit (z.B. pro Sekunde). Die Frequenz steht in einem direkten Verhältnis zur Wellenlänge: je kürzer die Wellenlänge umso höher die Frequenz und umgekehrt. Dies besagt auch die einfache Formel: Wellenlänge mal Frequenz ist gleich Lichtgeschwindigkeit. Mit den griechischen Abkürzungen ausgedrückt ergibt das Lambda x Nü = c.



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