Ein Paradoxon- 3 mögliche Lösungen


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 15 Mai, 2013 um 13:45:33

S.g. Forumteinehmer!

Diese weitere Folge, welche sich mit der Zusammenfassung des HvD Werkes "Im Anfang war der Wasserstoff" befaßt, ist deshalb besonders interessant, weil die Ausführungen ganz charakteristisch für den Autor sind. Urteilen sie selbst.

HvD kritisiert, dass viele Menschen trotz Unkenntnis einer Sache, Dinge ablehnen, ohne sich ein eigenes Urteil gebildet zu haben. HvD stört vorallem auch, dass Vorurteile gedanken- und kritiklos gefällt werden. Am erstaunlichsten aber findet HvD, dass viele Leute davon ausgehen, dass ein Naturphänomen, dessen wissenschaftliche Erklärung gelungen ist, von da an keinen Anlass mehr zum Staunen oder zur Bewunderung geben könne.
HvD wörtlich: Ist nicht allein die Fülle der wechselseitigen Beziehungen und die unübersehbare Zahl der Naturerscheinungen, von denen wir ohne die Anstrengungen unserer Wissenschaftler bis heute nichts ahnten, eine ständig Quelle des Staunens und der Bewunderung? Von den Ausmaßen des Kosmos und den Entwicklungsgesetzen der Sterne hin bis zur Struktur der Atome und der geheimnisvollen Beziehung zwischen Materie und Energie ( siehe Einsteins E = m x c zum Quadrat), von den Vorgängen in Zelle und Zellkern, wo der Bauplan eines lebenden Organismus auf so wunderbarer Weise gespeichert ist usw, usw. Ungeachtet dieser Tatsachen wird von einer erstaunlich hohen Zahl von Menschen die unsinnige Behauptung aufgestellt, Wissenschaft "entzaubere" die Welt und "entkleide" sie des Wunderbaren! Geradezu begierig stürzen sich die idiologischen Gegner naturwissenschaftlichen Denkens auf jedes Argument, das die wissenschaftliche Unerklärbarkeit irgendeines beliebigen Phänomens zu beweisen scheint. So ist bei der außerordentlichen Spezifität des Aubaus eines einzigen Eiweißmoleküls mit biologischer Funktion, seine Entstehung durch ein zufälliges Zusammentreffen der vielen einzelnen Atome, aus denen es sich zusammensetzt, logischerweise nicht zu erklären. Dazu kommen noch die notwendige Platzierung in der richtigen Reihenfolge, an der richtigen Stelle und mit den richtigen elektrischen und mechanischen Eigenschaften. HvD fragt sich weiters in der Folge, wie es möglich gewesen wäre,dass diese Polymere wegen ihres komplexen Aufbaus überhaupt entstehen hätten können!
Zur Lösung dieser Paradoxie kündigt HvD typischerweise drei Möglichkeiten an, um es dann dem Leser zu überlassen, sich für eine Variante zu entscheiden, wobei er schon seine Präferenz nennt und auch ausführlich und plausibel begrüdet.
Die erste Möglichkeit besteht darin, alles dem Zufall zuzuschreiben. Er nennt dies als astronomisch unwahrscheinlich, aber doch möglich. Die Konsequenz, die Erde wäre in diesem Fall mit nahezu 100 %- iger Sicherheit der einzig bewohnte Himmelskörper im Universum, wegen der Einmaligkeit eines solchen Zufalls!

Die zweite Möglichkeit besagt, dass die gesamte evolutionäre Entstehung der Erde in allen Einzelheiten ausgerechnet so verlaufen ist, dass die Entstehung der Bausteine lebender Organismen zwangsläufig erfolgen mussten. Man könnte sich diese Variante durchaus mit dem Eingreifen einer übernatürlichen Kraft, einem Gott also, erklären. Auch das ist möglich und letztlich durch kein Argument zu widerlegen.

Diese beiden Varianten, so unterschidlich sie sich auch präsentieren, haben eines gemeinsam, nämlich, dass die genannten Polymere die einzigen Bausteine sind, mit deren Hilfe das Leben später entstanden ist. Mit anderen Worten, es wurde stillschweigend vorausgesetzt, Leben sei ohne Eiweiß und Nukleinsäuren nicht denkbar.
In dem Augenblick, in dem wir uns aber von unserem anthropozentrischen (menschenbezogenen) und "irdischen" Standpunkt lösen, der uns glauben macht, dass alles so "zielgerichtet" ( teleologisch) verlaufen ist, erkennt man, dass es noch eine dritte Möglichkeit gibt.
Wir benötigen für diese weitere Erklärung weder einen gezielten, übernatürlichen Eingriff, noch einen extrem unwahrscheinlichen Zufall. Die einfache Erklärung ist die:
Da, wie wir bereits festgestellt haben, wie und warum die Bildung von Eiweißen und Nukleinsäuren begünstigt worden ist, entstanden diese im weiteren Verlauf in überdurchschnittlicher Häufigkeit. Und als sich später Leben zu entwickeln begann, dann baute es auf diese beiden Bausteine deshalb auf, weil sie die einzigen Molekülarten von ausreichender Kompliziertheit und Wandlungsfähigkeit waren, die eben in genügender Menge zur Verfügung gestanden haben. An dieser Abfolge ist nichts mehr paradox oder unerklärlich.
Wir können letztlich annehmen, dass das Leben den gleichen Entwicklungsschritt mit anderen ausreichend komplizierter Molekülen hätte tun können.
Ich meine, das ist eine ganz bedeutsame Erkenntnis, die wir aus den vorherigen Ausführungen von HvD mitnehmen dürfen!

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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