Unsere Atmosphäre bestimmt unser Seherlebnis


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 13 Juni, 2013 um 14:43:03

S.g. Forumteilnehmer!

Die irdische Atmosphäre in ihrer besonderen Zusammensetzung bestimmt unser Seh- und insbesondere unser Farberlebnis und beeinflußt auch die Lichtintensität, der wir ausgesetzt sind.
So prallt auf die atmosphärelose Oberfläche des Mondes die Sonnenstrahlung mit solcher Gewalt, dass ihr Anblick für unsere Augen nicht erträglich wäre und deshalb die Astronauten mit in den Raumanzügen eingebauten Sonnenfilter geschützt werden mussten. Desgleichen musste auch die Helligkeitsempfindlichkeit der Filme, mit denen am Mond fotografiert wurde, drastisch reduziert werden. Diese Empfindlichkeitsminderung wirkt sich aber auf die Farbwiedergabe dergestalt aus, dass wir wahrscheinlich niemals wissen werden, welche Farbe die Mondoberfläche eigentlich hat! Das bedeutet, dass ein vom Mond zurückgebrachter Stein hier auf der Erde mit ungeschütztem Auge betrachtet, ganz anders aussehen wird, als auf unserem Trabanten selbst. Hier auf Erden sehen wir nämlich den Stein im Lichte einer Sonne, die durch unsere Atmosphäre gefiltert worden ist, also unter Verhältnissen, welche sich von denen auf dem atmosphärelosen Mond radikal unterscheiden.
Es muss uns bewußt sein, dass sich unsere Augen im Verlaufe von Millionen Jahren optimal an die an der Erdoberfläche herrschenden Lichtverhältnisse angepasst haben, sodass sie nur unter irdischen Bedingungen "gültige" Bilder liefern.
Darüber hinaus weiß man heute, dass bei fast keinem Menschen die Farbskala, in welcher Augen und Gehirn die verschieden elektromagnetischen Wellen des sichtbaren Lichts für unser Erleben übersetzen, in beiden Auge exakt gleich "geeicht" sind. Entsprechende Tests haben dies bewiesen.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die Mischung aller Farben des Regenbogens (Farbspektrums) das Erleben von "Nichtfarbe" = Weiß auslöst. Dies bewirkt, dass die duechschnittliche Beleuchtung durch die Sonne auf der Erdoberfläche als "farblich neutral" interpretiert wird. Biologisch ist dies außerordentlich zweckmäßig, weil es bedeutet, dass als "Farbe" und damit als zusätzliche Information über die Umgebung nur gemeldet wird, was von dieser Durchschnittsbeleuchtung abweicht. Es ist natürlich einsichtig, dass auf dem atmosphärelosen Mond dieser "Null-Punkt" unseres optischen Wahrnehmungssystems nicht mehr gültig sein kann.
Fazit: Unser Sehvermögen ist durch die optischen Bedingungen geprägt, welche auf der Eroberfläche aufgrund der besonderen spektralen Zusammensetzung des Sonnenlichts herrschen, hervorgerufen durch die Filterwirkung unserer Atmosphäre.
Diesen interessanten Aspekt wollte HvD mit seinen diesbezüglichen Ausführungen aufzeigen!

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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