Re: Kind seiner Zeit?


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Abgeschickt von Heinz Boente am 30 September, 2006 um 00:29:54

Antwort auf: Kind seiner Zeit? von Wolfgang Regenbogen am 27 September, 2006 um 12:00:43:

Hallo Herr Regenbogen,

Herr Pfeifer hat es schon gesagt, HvD hat es in allen seinen Büchern und auch in seinen Querschnitte-Sendungen hervorragend verstanden, Theorien als Theorien darzustellen und dann dem Leser/Zuschauer die aus wissenschaftlicher Sicht wahrscheinlichste Lösung anzubieten. Er war niemals Dogmatiker, aber natürlich - genau wie jeder Mensch - ein Kind seiner Zeit und konnte nur mit dem Wissen und den Erkenntnissen arbeiten, die die Forschung bis dahin erreicht hatte. Trotzdem erstaunt es mich persönlich immer wieder, wie recht er mit vielen seiner Annahmen, Lösungen und "Spekulationen" (ich benutze ganz bewußt Anführungszeichen) aus damaliger Sicht hatte. Ich kann gerne bei späterer Gelegenheit, sollte es für den Fortgang dieses Diskussionsfadens wichtig werden, mal ein paar Beispiele aus seinen Büchern heraussuchen.

Ihre Frage nach dem Weltbild ist allerdings schwieriger zu beantworten, weil ich unter dem Begriff 'Weltbild' zwei unterschiedliche Sichtweisen verstehe: einmal das Bild, das sich jemand von seiner Umwelt macht, oder das Bild, das die Umwelt in jemanden hineinprojiziert (beides beeinflußt sich zudem noch gegenseitig). Welches meinen Sie? Ich vermute das letztere.

Um allerdings eines auszuschließen: HvD katte keine Auftraggeber. Nach dem Erfolg seiner ersten beiden Büchern "Kinder des Weltalls" und "Im Anfang war der Wasserstoff" hatte er meines Wissen bei den Verlagen ziemlich freie Hand. Und bei der Themenauswahl und Gestaltung seiner Fernsehsendungen auch. Da gab es niemanden, der ihm in irgendeiner Form Vorschriften gemacht oder ihm gar Aufträge erteilt hätte. Im Gegenteil. Das Thema Wissenschaft war in den 1960/1970er Jahren noch ein Stiefkind der Medien, obwohl die Zeit - wie man so sagt - reif dafür war. HvD ist da mit seinem publizistischen Schaffen gewissermaßen durch eine offene Tür gerannt und sein Erfolg hat ihm letztlich ja auch Recht gegeben. So gesehen kann man HvD sogar als einen der Wegbereiter für die heutige Vielfalt der teils guten, teils weniger guten (um es einigermaßen positiv auszudrücken), aber glücklicherweise zahlreichen wissenschaftlichen Fernsehsendungen bezeichnen.

HB (bevor ich's vergesse: vielen Dank für das Lob der Webseite!)



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