HvD`s Bezug zu Albert Einstein


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]

Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 14 November, 2008 um 19:28:17

Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

HvD´s Neigung, das Grundsätzliche in vielen Belangen zu untersuchen und es auf den Punkt zu bringen, führte ihn am Anfang seines Buches "Im Anfang war der Wasserstoff" zwangsläufig dazu, sich mit A. Einstein zu beschäftigen. ( etwa zwischen den Seiten 28 bis 38) Dies auch deshalb, weil Einstein zu einigen grundlegenden Fragen das Universum betreffend mit einigen Theorien die passende Antwort geben konnte.
Man befand sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und die Naturwissenschaft war u.a. intensivst dabei, Theorien bezüglich Optik, Elektrizität und Magnetismus zu erstellen. Man denke nur an Ampere, Faraday, Maxwell und viele andere. Zuvor hatten die großen "Vier" Kopernikus, Kepler, Galilei und Newton mit ihren großartigen Arbeiten das Zeitalter der modernen Naturwissenschaften "eingeläutet".
Schon bei Newton taucht erstmals die Idee von einem "Relativitätsprinzips" auf, und zwar beim Vergleich "Ruhe" mit einer gleichförmigen, also einer geradlinigen, unbeschleunigten Bewegung.
Auch die Zeitdehnung und die Schrumpfung von Gegenständen bei sehr hoher Geschwindigkeit war schon vor Einstein überlegt worden. ( z.B. von Fitzgerald und Lorentz)
Der Holländer Lorentz und der Franzose Poincare waren es auch, welche das mathematische "Rüstzeug" bezüglich der Speziellen Rel.Theorie in Form der so genannten Lorentz- Transformationsgleichungen ( eine verbesserte Form der Galilei Gleichungen)entwickelt haben. Einstein benutzte dieselben Gleichungen, aber- und das ist der große Unterschied- er begründete die Anwendung dieser Gleichungen mit einem radikal neuen Konzept von Raum und Zeit.
Dazu passt der tolle Satz von HvD: " Entdeckt zu haben, dass die Welt im Ganzen anders ist, als es unserer Gewohnheit und unserem Vorstellungsvermögen entspricht, ist die einmalige Leistung A. Einsteins."
Diese Beschreibung passt auch zur Entdeckung Einsteins, dass die Lichtgeschwindigkeit die höchste Geschwindigkeit im Universum darstellt. Man kennt ja die Geschichte:
Lange Zeit hatte man sich bemüht, zur Geschwindigkeit des von der Sonne kommenden Lichts die der Erde auf ihrer Umlaufbahn ( etwa 30 Kilometer/Sekunde) hinzuzurechnen. Insbesondere das Michelson-Morley Experiment ist bekannt dafür. Die damalige Wissenschaft stand vor einem Rätsel.
Einstein konnte das Rätsel deshalb lösen, weil er nicht davon ausging, wie das Ergebnis hätte sein sollen, sondern weil er es als Faktum hinnahm, wie HvD schreibt.
Das von Einstein formulierte Prinzip von der nicht "beliebigen Summierbarkeit" von Geschwindigkeiten ist ein ganz fundamentales. Im konkreten Fall bedeutet es, dass zur Lichtgeschwindigkeit, als die höchste Geschwindigkeit, keine weitere Geschwindigkeit hinzugezählt werden könne. Dieser Umstand lässt das Vorhandensein von "Gleichzeitigkeit" im universellen Maßstab nicht zu. Die Lichtgeschwindigkeit zählt seit seither zu den Naturkonstanten, deren Eigenschaften als gegeben hingenommen werden müssen und nicht mehr hinterfragt werden können. Dies widerspricht teilweise menschlicher Logik.
HvD schreibt dazu: "...denn unsere Logik und Vorstellungskraft sind menschlich...die Lichtgeschwindigkeit aber und ihre Besonderheiten sind Eigenschaften des Universums."
Weiters: "Seit Einstein steht fest, dass das, was die Welt im Innersten zusammenhält, anders aussieht....sie (die Welt) ist unanschaulich."

Zur Veranschaulichung des Begriffs "Gleichzeitigkeit" erzählt HvD von einem Gedankenexperiment ( es gibt deren mehrere), welches beschreibt, welche zeitliche Eindrücke verschiedene Beobachter von verschiedenen Positionen aus ( die Fachleute sprechen von "Bezugssystemen" )von einem Vulkanausbruch haben, der auf einem Planeten in 10 Lichtjahre Entfernung von der Erde stattfindet. Man studiere diese Beschreibung ganz genau durch. Das Resumee auf Seite 36/1. Absatz ist wirklich ausgezeichnet formuliert, weil es den gegenseitigen Bezug/ Abhängigkeit von Zeit und Raum in verständlicher Weise erklärt.

Zum Abschluss noch eine herrliche Metapher von HvD bezüglich mathematischer Formeln ( Seite 36, letzter Absatz):
"Mathematische Formeln haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Raumsonden, welche die Wissenschaftler, an der Grenze unseres Vorstellungsvermögens angelangt, in der Hoffnung abschiessen, dass sie ihnen sinnvolle Antworten über die hinter dieser Grenze gelegenen Wirklichkeiten unserer Welt zurückbringen."
Auf diese Weise hat Einstein erfahren, dass das nicht unendliche Weltall doch begrenzt sein könne, weil der Raum gekrümmt sei und deshalb keine Grenze brauche.
Die zweite wichtige Antwort, die Einstein erhielt, anerkannte er zunächst nicht, nämlich, dass das Universum nicht statisch sei, sondern dass es entweder expandieren oder sich zusammenziehen müsste. Die weitere Entwicklung hat ihn, wie wir wissen, eines Besseren belehrt, ihm aber wenigstens die Genugtuung verschafft, dass seine Formeln doch die richtige "Antwort" gegeben hatten!

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]