Re: Auf der Suche nach dem Selbst


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Abgeschickt von Walter Keil am 18 November, 2009 um 23:38:51

Antwort auf: Re: Auf der Suche nach dem Selbst von Egon de Neidels am 12 November, 2009 um 17:22:17:

Hallo Herr Pfeifer,
hallo Herr de Neidels,
manchmal ist es scheinbar so für mich, dass die Ergebnisse der Hirnforschung schon ohne wissenschaftliche Experimente beschrieben werden könnten. So werden immer wieder Ergebnisse von Studien usw. veröffentlicht die eigentlich normale Erfahrungen bestätigt. Nur waren sie uns nicht klar bewusst.
Haben Sie das hier nicht vorher auch erwähnt ?

Sicherlich gibt es darüber hinaus genügend Fälle wo das nicht so ist.
Nur, ich habe den Eindruck, dass man erst in Hirne Elektroden legt, um dann Ergebnisse zu präsentieren, die in sich widersprüchlich sind, aber so schön extrem formuliert werden können, dass man Sie einfach auf den Buchmarkt werfen muss.
Pauschalverdacht: Halbwissen macht Kasse !
Natürlich gehört Wissen popularisiert, aber angesichts der ausschnittsweisen Betrachtung der Dinge eine unfertige Sache. Die Zusammenhänge gilt es auch zu erkennen.

Ich denke Reduktionismus kann Dinge erhellen, aber auch verdunkeln. Auf jeden Fall neue Fragen stellen, die so nicht beantwortet werden können.
Ich wünschte mir da eben mehr Bücher im Stile eines Ditfurth, der dann immer noch über den Tellerrand des Fachgebietes hinaus gegangen ist.

Die Beweihräucherung von Fachwissenschaftlern geht mir mittlerweile eindeutig zu weit.
Die Physiker am LHC, rechne ich ganz speziell dazu. Die zerteilen und zerteilen... Ich halte aus Gründen der Relativität, die eine vereinheitlichende Beschreibung der Welt im Großen liefert, die Suche nach einem Higgs-Teilchen für unsinnig.
Alle Teilchen sind ein Ganzes !
Das Wort Teilchen liefert schon, wahrscheinlich unabsichtlich, einen Hinweis dazu.

Man kann auch in der Teilchenphysik nicht die Einheit aller Dinge einfach ausblenden.
Nur, Reduktionismus war bis jetzt so erfolgreich, aber seine Grenzen lassen sich doch nun auch erkennen.
Der Ein-Loch-Zwei-Loch-Versuch wird ja von einigen Physikern als Nachweis der geistigen Einheit des Universums angeführt. Weil die Teilchen sich so verhalten, als wären sie ständig miteinander verkoppelt.
Also, die philosophische Einführung von Einheit, parallel zum Reduktionismus, halte ich für eine dringende Angelegenheit in der praktischen Wissenschaft.
Sie würde eben einige Aussagen des Reduktionismus
stark relativieren, zumindest ihnen ein Fragezeichen zur Seite stellen.

Ich möchte das mit einem Beispiel erläutern.

Das Gehirn ist in diversen Einzelteilen organisiert, die sich gegenseitig beeinflussen. Aber nicht nur das, sie stimmen sich auch oft sehr schnell gegenseitig ab.
Die Existenz von Programmen, z. Bsp. wie das des gezielten Vergessens und Erinnerns (Prof. Frederic Vester in seinem Buch "Denken, Lernen, Vergessen"- 1978)
ist natürlich längst nachgewiesen, nur bezeichnete man das bis dato nicht so.
Man spricht von Leistungen des Gehirns, das Gehirn macht, das Gehirn erschafft usw.
Nun, das Gehirn mit seinen Teilen ist nicht der einzige Ort, wo intelligente Entscheidungen und Abstimmungen durchgeführt werden. Praktisch überall im Körper werden intelligente Entscheidungen getroffen. Heute wird die Leber, (schon HvD sprach davon) und auch das Immunsystem, beide absolut unbewusst arbeitende Organe, mit „intelligenten“ Computern verglichen. Wir suchen aber noch nach der künstlichen Intelligenz.
Nun, zwischen 10 000 und 20 000 Milliarden Körperzellen gehorchen einem Gesamtkonzept für ein individuelles menschliches Lebewesen… (Die Anzahl menschlicher Zellen wird noch kontrovers diskutiert.)
Jede Körperzelle besteht aus unglaublich vielen Atomen. Wäre ein Atom so groß wie eine Erbse, dann wäre eine menschliche Zelle 800 Meter groß und ein Ort ungeheurer komplexer und intelligenter Prozesse, eingebunden in den Gesamtbauplan. (Bill Bryson: Ein kurze Geschichte von fast allem) Soweit mir bekannt ist, liefert das genetische Modell noch keine Hinweise darauf, warum im Mutterleib erst einmal ein größerer Stammzellenbrei entsteht, der erst ab einer gewissen Zellmenge dann Takt für Takt auf Strukturaufbau umschaltet. Es läuft sicherlich ein vielfach abgestuftes Aufbauprogramm (Lebensprogramm) ab, das immer ganzheitlich arbeitet.

So bilden sich die körperlichen Organe immer im Rahmen einer ultra-komplexen Zellspezialisierung aus. Dabei steht die Erzeugung eines beliebigen Lebewesens niemals still.
Es mag sein, dass sie bei manchem Lebewesen in stark verlangsamte Phasen eintritt. (Winterschlaf etc.) Aber beim Menschen werden in jeder Sekunde mehr als 1000 Körper- bzw. Blutzellen auf- und abgebaut. Leben heißt eben in jeder Sekunde durch einen genetisch gesteuerten Stoffwechsel erzeugt zu werden, der ein Lebensprogramm abarbeitet.

Hoimar von Ditfurth sprach immer von Intelligenz ohne Gehirn. Wir sehen, dass wir selbst
einem intelligenten Programm unterliegen, das das Gehirn erst ausbildet.
Zu unseren Bakterien - sie sind viel kleiner als unsere Zellen:
In unserm Körper leben mehr Bakterien als Körperzellen, die an unseren Körper angepasst, nicht nur Parasiten sind, nein sie erledigen wichtige Aufgaben, teils als Immunpolizei, teils als Verdauungshilfen. Ohne sie geht nix in unserem Körper !

In unserem Mund befinden sich ca. 10 Milliarden Mundbakterien, mehr als die Erde Menschen trägt ! Was da bei einem Kuss oder erotischen Handlungen abläuft, ähnelt sicherlich der Völkerwanderung, also Begegnung, Krieg und schließlich Vermischung.
Bakterien sind somit auch irgendwie Teil des Gesamtplans Körper. Eine Beschreibung über kommunikative Vorgänge steht noch aus.

Der Mensch, als Individuum und als Gattung, ist natürlich in jeder Sekunde mit den Mitgeschöpfen, dem Planeten und den kosmischen Kräften und Verhältnissen verknüpft.
„Schönes Wetter heute“ heißt natürlich, die Sonne und ihr sichtbares Frequenzband wird momentan nicht durch kondensiertes Wasser in der Gashülle unseres Planeten aufgehalten.
Ich bin als Kosmos - und kann lernen, der Kosmos lernt durch mich.

Soviel für heute.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil




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