Die Erforschung des Gehirns


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 18 Dezember, 2009 um 18:59:14

Sehr geehrte Forumsteilhaber,

Zunächst danke ich Hrn.Keil für seinen Beitrag über dieses Forum an sich. Ich denke auch, dass es kaum etwas Vergleichbares im Internet gibt. Vielleicht ein glücklicher Zufall, dass sich einige Personen gefunden haben, die eine Diskussion auf diesem Niveau führen können. Als Waage Geborener( ganz nahe von HvD, natürlich nicht nach Jahren!) bin ich ein diskutierfreudiges "Individuum" und besonders interessiert an der Betrachtung und Ergründung von "Grundsätzlichem". Daraus ergibt sich, wie Herr Keil sagt, die Notwendigkeit etliche Wissensgebiete einzubeziehen. Auch in der Einleitung dieser Webseite ist davon die Rede.
Ist ja klar, denn die "Natur" funktioniert nicht nach einzelnen Wissensgebieten, sondern ist ein eng verwobenes Ganzes, so wie z.B. der Organismus eines Lebewesens.
Das passt sehr gut zu meinem heutigen Thema.
HvD hat in einem großartigen Vorwort mit dem Titel "Naturwissenschaft als Fortsetzung der Metaphysik mit anderen Mitteln" zu einem Paul Davies Buch folgendes ausgeführt: ( Ich zitiere sinngemäß)
Eine ganz entscheidende Funktion unseres Gehirns ist das Denken .
Hinter jedem Gedanken steckt ein Gehirn, welches die Realisierung eines solchen ermöglicht. Hinter dem sichtbaren Anblick eines Gehirns verbergen sich komplizierte elektrische Muster, hervorgebracht von unzähligen unsichtbar kleinen Nervenzellen, die sich in Sekundenbruchteilen zu immer neuen, spezifisch geordneten Verbänden zusammenschließen. Diese permanent wechselnden Erregungzustände aller dieser Zellen beruhen auf der Aktivität submikroskopischer Moleküle und der zwischen ihnen auf ihren Oberflächen ausgetauschten Ladungen. Diese Moleküle wiederum verdanken ihre Eigenschaften und Fähigkeiten unterschiedlich gebauten Atomen, aus denen sie zusammengesetzt sind. Eine Wirklichkeitsebene darunter befinden sich die Elementarteilchen, aus denen die Atome bestehen. Hier geht es größenmäßig hinunter bis zu der "geheinisvollen" Welt der Quarks.

Wie HvD weiter ausführt, hat jede Ebene ihre eigenen Gesetze. Es dürfte grundsätzlich so sein, dass die Regeln, nach denen Menschen ihre Gedanken verknüpfen, andere sind als die, denen die neurophysiologischen Prozesse gehorchen, welche die körperlichen Grundlagen dieser Gedanken bilden. Diese Prozesse haben also keine Ähnlichkeit mit den molekularen Elektronen- Austauschvorgängen, auf denen sie beruhen. Dennoch existiert keine dieser Ebenen isoliert für sich allein. Sie alle sind Bestandteile einer gewaltigen Konstruktion, welche zusammenbrechen würde, wenn auch nur ein einziges seiner verschiedenen "Stockwerke" wegfallen würde. Das heißt, jede dieser Ebenen steht in einem existentiellen Zusammenhang mit den anderen und prägt ihnen ihren "Stempel" auf.
Die näheren Umstände dieser in gewissermaßen "Kooperation" stehenden Wirklichkeitsebenen zu erforschen, ist Aufgabe diverser Arten der Naturwissenschaft!
Letztlich, so HvD, wäre es ein Mißverständnis zu glauben, die Konsequenzen physikalischer Entdeckungen würden sich nur auf das Verhalten materieller Systeme beschränken. Wo immer im Universum man einen Befund erhebt, stets hat man im Wesentlichen einen Teil des "Ganzen" in der Hand.

Auf die Erforschung des menschlichen Gehirns zurückkommend, muss einmal festgestellt werden, dass ein "kognitives" (denkendes) System versucht,sich selbst zu ergründen, indem es sich im Spiegel naturwissenschaftlicher Beschreibungen betrachtet.
Dabei hat sich herausgestellt, dass sich sensorische und motorische Leistungen leichter ergründen lassen ( z. B. durch Tierversuche) als Erklärungen für mentale und psychische Funktionen, welche den Menschen eigentlich ausmachen. Dabei geht es um die Klärung der Frage, wie aus dem Zusammenspiel von Nervenzellen, also von mateiellen Bausteinen, mentale Phänomene hervorgehen, wie etwa Gefühle, Gedanken, Erinnerungen, Aufmerksamkeit, Absichten usw. Kurzum, wie erklären wir uns generell "Bewußtsein"?
Die moderne Hirnforschung ist gerade dabei, mit ihren analytischen Mitteln in diese innersten Sphären des Menschen vorzudringen.
Nächstes Mal werde ich versuchen, einigen Aspekten dieses Vorhabens nachzugehen.

MfG

Helmut Pfeifer



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