Re: Zusammenhang: Klimawandel Erdbeben Vulkanausbrüche


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Abgeschickt von Heinz Boente am 19 April, 2010 um 13:57:26

Antwort auf: Re: Zusammenhang: Klimawandel Erdbeben Vulkanausbrüche von Henry Grimmer am 19 April, 2010 um 12:38:58:

Ach, Herr Grimmer (und liebe Mitdiskutanten),

Sie haben ja recht! Verwirrenderweise haben wir sogar alle recht! Zumindest, was die - wie Sie es zu recht nennen - Katatstrophenszenarien unseres Planeten angeht. Es kommt halt nur auf den Abstand an. "Katastrophen" (ich benutze die Anführungszeichen, weil Vulkanausbrüche, Erdbeben und drastische Klimaveränderungen eigentlich nur aus menschlicher Sicht solche sind) hat es in der Erdgeschichte immer gegeben und wird es immer geben. Eigentlich sind sie sogar der Normalfall während der Existenz eines Planeten. Und genauso, wie ich meinen alten Diercke-Weltaltlas von 50.000.000 v.u.Z. nicht mehr gebrauchen kann, so werden meine Urururururur...ururenkel den von heute in fünfzig Millionen Jahren auch nicht mehr benutzen können, weil das Aussehen unserer Kontinente sich bis dahin durch tektonische Verschiebungen wohl ziemlich verändert haben wird.

Dennoch halte ich es nicht nur für legitim, sondern für notwendig, mit unserem heutigen Wissen um die Zusammenhänge (das unsere Vorfahren damals nicht hatten, als sie wegen der sich ausdehnenden Eisdecke in wärmere Gefilde ziehen mußten) zumindest darüber zu diskutieren. Sie haben - ich schrieb es bereits - natürlich recht, egal wieviel CO2 wir heute ausstoßen, und völlig gleichgültig, ob wir den Ausstoß senken oder nicht, aufhalten können wir Menschen geologische oder klimatische Veränderungen nicht. Wir können zwar ein wenig zur Beschleunigung beitragen, aber sie werden langfristig so oder so, mit oder ohne menschliches Zutun stattfinden. Wäre Haiti unbewohnt gewesen, keinen Menschen hätte es wirklich interessiert, ob dort ein Erdbeben stattgefunden hat oder nicht. Und ob die Durchschnittstemperaturen in der Erdatmosphäre um ein oder zwei oder drei Grad steigen oder fallen, könnte uns prinzipiell ebenfalls vollkommen egal sein - selbst wenn dadurch die Malediven, Nordfriesland und ein paar andere Landstriche zum Meeresboden werden. Zu einer Katastrophe in diesem Sinne wird das erst, weil Menschen (und andere Lebewesen) in ihrem derzeitigen Lebensraum davon betroffen sind.

HvD hat von der "erschreckenden Langsamkeit der Evolution" gesprochen, weil sie uns ein scheinbar statisches Weltbild vermittelt. Und die Sicherheit eines solchen falschen (!) Weltbildes wird natürlich dann schwer erschüttert, wenn man plötzlich feststellen muß, daß es schon durch einen an sich relativ harmlosen isländischen Vulkanausbruch ins Wanken gerät und unser tägliches Leben ganz schön durcheinander bringen kann.

Aber die Tatsache, dieses zu erkennen (oder auch nicht), hat natürlich viel mit Bildung und Wissen zu tun.

HB



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