Und immer wieder: das Klima als Reifetest


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Abgeschickt von Walter Keil am 24 August, 2005 um 17:08:48

Lieber Forumsbesucher,
ich bin soeben von einer Fahrt Richtung Landshut
zurückgekommen und habe dabei mehrfach eine Isar gesehen, die entweder über die Ufer getreten ist, oder aber Rekordwasserstände demonstriert. Wieder, wie 2002 schon, platzt ein Hochwasser in eine Bundestagswahl. Für eingefleischte Konservative kein Signal für den Aufbruch in ein grünes, ökologisches Zeitalter, nein, nur ein unglaubliches Staunen über den Glückspilz Schröder, dem, im wahrsten Sinne des Wortes, schon wieder der Himmel zu Hilfe kommt.
Ich höre und lese, diesmal wird es trotzdem nicht reichen. Eine neue Regierung sollte möglichst Wirtschaftsnähe haben - nur so geht's aufwärts - und deshalb: Schluß mit Rot-Grün!

Was ich nicht höre ist:
Auch die "Schwarzen" müssen mehr, viel mehr
die Alternativen Energiequellen entwickeln, um endlich Klimarisiken und atomare Risiken zu entschärfen. Natürlich, ist Deutschland keine Insel, aber wir dürfen durchaus hoffen, dass
ein Technologie-Vorsprung bei den alternativen Energietechniken Deutschland und auch die Welt voranbringt.

Die religöse Vision der Christen und Mohammedaner über die Apocalypse bietet sich doch gegenwärtig immer stärker an, angesichts der selbstgefälligen Art, wie industrienahe Politiker die drohende Klimakatastrophe ignorieren, bzw. kleinreden. Ich benütze gern den Begriff der "Sisyphos-Gesellschaft" - einen Begriff für eine Gesellschaft die nicht mehr voran kommt.
Das deshalb, weil wir allein um unsere Lebensweise beizubehalten, wir immer mehr Geld und Einsatz für die Beseitigung der Zivilisationsfolgen aufbringen müssen. Es droht sogar eine Abwärtsspirale, dann heißt es, jeder Arbeitseinsatz erhöht die Verluste. So wie in einer unrentablen Firma.

Die Lösung liegt natürlich in einer grundsätzlichen Reform der Produktion und Lebensweise. Eine solche Reform ist nur denkbar, wenn umfassendes Wissen um Funktion und Geschichte der Biosphäre (=Evolution) Allgemeingut geworden ist. Und da sind wir wieder bei Ditfurth und Chardin.
Wobei Ditfurth der umfassendere und kritischere
Autor ist. Chardin ist mehr der Evolutionsphilosoph und Theologe.

Erst mit Evolutionswissen wird man sehen, dass allein die kosmischen Energien, Sonne und Erdwärme, wirklich nachhaltig und mit geringen Umweltfolgen nutzbar sind.
Dass die Verbrennung der fossilen Kohlenstoffe
(Kohle,Öl,Gas) eine Rohstoffvernichtung sondergleichen ist, denn hunderte von wertvollen Materalien könnten aus diesen Rohstoffen gewonnen werden.

Zu ergänzen wäre: in Portugal verbrennen riesige Wälder, auf der iberischen Halbinsel muss sogar am Wasser für Golfgreens gespart werden, die Ver-Wüstung macht Fortschritte, Österreich und die Schweiz erstarren, angesichts von Gebirgsbächen, die als reißende Ströme halbe Dörfer wegschwemmen.

Nun, die Öl- und Gasverträge zwischen RWE, EON, Vattenfall und Putinland sind für die nächsten 20 Jahre geschmiedet. Eine Energiewende ist nicht wirklich zu erwarten. Aber wir haben sie zu leisten, sie ist ein großer Reifetest für die menschliche Zivilisation.

Wer möchte dazu etwas sagen ?

Mit freundlichen Gruß
Walter Keil




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