Re: Das Universum- ein unteilbares Ganzes? - offenbar ja


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 10 April, 2008 um 13:31:22

Antwort auf: Re: Das Universum- ein unteilbares Ganzes? - offenbar ja von Walter Keil am 28 Maerz, 2008 um 23:05:31:


Lieber Herr Keil,
Sehr geehrte Forumsbesucher,

Bezüglich Ihres Beitrages möchte ich Ihr "PS" und die Relativitätstheorie kommentieren.
Ja, natürlich wäre es toll, wenn junge Leute HvD lesen würden. Aber ohne sanften "Zwang" wird da nichts gehen. Deshalb müsste HvD in der Oberstufe eines Gymnasiums zur Pflichtlektüre gemacht und anschließend sollte darüber referiert und diskutiert werden!

Gut, dass Sie die Standardwerke von HvD zitiert haben, vielleicht werden einige Forumsbesucher angeregt, das eine oder andere Buch jetzt zu lesen.( Falls es überhaupt noch zu haben ist) Ich persönlich habe HvD bis zu meinem 45.Lebensjahr nicht gekannt und einige Zeit benötigt, um seine wahre Bedeutung zu erkennen!
Natürlich las ich in der Folge andere Autoren, insbesondere Paul Davies, welcher bei der Verknüpfung von naturwissenschaftlichen, philosophischen und theologischen Aspekten HvD am nächsten kommt. Dieses Merkmal macht HvD so einmalig, was auch in der Einleitung auf dieser Webseite zu Recht hervorgehoben wird.
Nur durch die interdisziplinäre Behandlung der Natur ist eine weltanschauliche Darstellung möglich, wobei der philosophische Aspekt das Ganze erst abrundet. Die Natur "funktioniert" einmal nicht nach "Gegenständen" wie sie in der Schule gelehrt werden, sondern ist ein einheitliches Ganzes, ein vernetztes Gebilde, wo eins ins andere greift. HvD hat ja diese abgegrenzte Sichtweise als Teil der anthropozentrischen Haltung der Menschen kritisiert und sich damit vielerorts keine "Freunde" gemacht.
HvD ist durch seine allgemein gehaltenen Darstellungen nicht sehr "überholt". Natürlich gibt es in einigen Detailbereichen neue Erkenntnisse, das ist doch ganz natürlich!
Was mir allerdings jetzt auffiel, ist der Umstand, dass sich HvD kaum mit der Quantentheorie beschäftigt hat, zumindest nicht in seinen "Standardwerken", wie ich meine. Paul Davies hält sie neben der Rel.Theorie für die bedeutsamste Theorie des 20.Jahrhunderts.
Hier zeigt sich doch, dass HvD von der medizinisch-psychiatrischen "Ecke" kommt, während Davies Physiker ist, der sehr wohl beide Theorien recht verständlich beschrieben hat.

Ich möchte in diesem Beitrag einige grundsätzliche Dinge über die Rel. Theorie sagen, weil Sie Herr Keil dieses Thema kurz behandelt haben.
Einstein hat auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der damaligen Zeit aufbauend, nachgewiesen, dass die gesamte Physik, also mechanische, elektromagnetische und optische Erscheinungen dem Relativitätsprinzip unterzuordnen sind und dass sämtliche physikalische Vorgänge von Raum und Zeit beherrscht werden. Das zeigt sich z.B.schon daran, dass sich kein Objekt schneller als Licht bewegen kann.
Die Spezielle Rel.Theorie kann auch als eine Theorie der "Merkwürdigkeiten" des Lichts aufgefasst werden. Bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit kommt es zu dem Phänomen der Längenkontraktion und gleichzeitig zu einer Zeitdilatation, wie Sie richtig vermerkt haben. Letztere ist nicht nur vom Bewegungszustand eines Objekts, sondern auch von seinem gravitationsabhängigen Standort abhängig. Mit Atomuhren lassen sich schon die geringsten Unterschiede bei Zeitabläufen messen und bestätigen immer wieder deren Höhe, welche durch die Spez. Rel. Theorie im Voraus berechnet worden ist.

Zu der berühmten Formel E = m x c/2. Es ist sehr interessant zu lesen, wie Einstein dazu kam.
Kurz gesagt besteht zwischen dem Energiezuwachs eines beschleunigten Körpers und der erhöhten relativen Masse insofern ein Zusammenhang, als die rel. Masse und die zur Beschleunigung aufgewendete Energie zwei verschienene Maße derselben Größe sind. Das bedeutet, dass die relative Masse und folglich die erhöhte Trägheit eines Körpers das Maß für seine Energie sind.
Der Titel einer nur dreiseitigen Arbeit, worin die Fakten beschrieben werden, die zu dieser Formel führten, heißt demzufolge: "Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energiegehalt abhängig?"
Weil Energieänderungen zu Masseänderungen führen sind folglich Energie und Masse äquivalent. Letztendlich stellt Materie nur eine bestimmte Zustandsform der Energie dar, weil auch der Ruhemasse eine äquivalente Ruheenergie entspricht. Jedes Objekt, welches eine Masse besitzt, enthält Energie, viel Energie. Die Folgen sind leider bekannt!
Die Allgemeine Relativitätstheorie beschäftigt sich u.a. damit, was mit Newtons Gravitationsgesetz unter relativistischer Sicht passiert. Die Gravitation wird durch die Raum-Zeit Krümmung repräsentiert. Die Entdeckung eines Zusammenhangs zwischen Raumgeometrie und Massenkonzentration hat uns eine völlig neue Theorie zum Verständnis des Wesens der Schwerkraft gebracht!
Ich bin nächste Woche verreist und melde mich wieder in der 17.Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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