Hoimar v. Ditfurth wäre 87 jahre


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 23 Oktober, 2008 um 14:27:23

S.g. Forumsbesucher,

Am 15.Okt. wäre HvD 87 Jahre alt geworden. Schade, dass er so früh gestorben ist, denn er hätte noch viele interessante Dinge publizieren können!
Ich nehme mir immer wieder eines seiner Bücher zur Hand und lese mal hier und mal dort einen Satz, eine Passage, oder ein ganzes Kapitel. Und immer wieder gewinne ich dabei neue Einsichten bzw. Erkenntnisse, welche nicht mehr so "taufrisch" in meinem Gedächtnis vorhanden waren.
Ich möchte alle Leser dieses Forums an meinen diesbezüglichen Erfahrungen teilnehmen lassen, indem ich in der Folge diverse Aussagen von HvD bruchstückweise zitieren möchte, die sich einmal auf grundsätzliche Erkenntnisse über die Welt und uns Menschen beziehen.
Eine wahre "Fundgrube" in dieser Beziehung ist das Buch "Im Anfang war der Wasserstoff", wo bereits auf den ersten 50 Seiten bemerkenswerte Sätze, wie etwa diese zu finden sind: ( wie gesagt, ich zitiere nur bruchstückweise)
Seite 13/14 : ....." Geist und Verstand offensichtlich nicht erst mit uns Menschen in diese Welt gekommen sind.....Diese Einsicht ist eine der wichtigsten Lehren, die wir aus den Ergebnissen der modernen Naturwissenschaft ziehen können." ( Tun wir das? Eher nicht!)

Seite 14: ergänzend meint HvD: " ..... Weil es Geist, Phantasie und Zielstrebigkeit in dieser Welt schon immer gegeben hat, vom ersten Augenblick an."

Seite 28: ...." Welt und Natur auch noch so beschaffen sein müssten, dass sie sich dem Vorstellungensvermögen unseres Gehirns fügen, ist ....auch wieder nur als Ausdruck schlichten Mittelpunktwahns zu denken und unanschauliche Erklärungen für bestimmte Eigenschaften dieser Welt als falsch abzulehnen, nur weil sie für uns unbefriedigend sind."
Dass sich HvD mit solchen, wiederholt gemachten Aussagen nicht überall Freunde gemacht hat, ist verständlich. Ich finde allerdings, dass er vollkommen Recht hat.

Auf Seite 30 stellt er Betrachtungen an, welche sich auch mit der Begrenztheit unseres Erkenntnisvermögens beschäftigen und er zur Erkenntnis gelangt, dass in etlichen "Grenzfällen" nur mehr abstrakte mathematische Formeln helfen können, sinnvolle Überlegungen anzustellen. ( siehe z.B. Einstein und der gekrümmte Raum).

Auf Seite 48 : ..." nicht bei jeder gedanklichen Schwierigkeit das Nachdenken aufzugeben zugunsten irgendeiner metaphysischen oder "übernatürlichen" Scheinlösung." ( wer sich z.B. an die Genesis im wortwörtlichen Sinn hält, der erspart sich alle Gedanken über den Ursprung und die Geschichte dieser Welt..)
In diesselbe Kerbe schlägt der folgende Satz:
...." lauert ständig die Versuchung, der Anstrengung weiteren Nachdenkens.....auf sehr einfache Weise dadurch zu entgehen, dass man diese Probleme für wissenschaftlich nicht erklärbar hält und sich mit einer übernatürlichen Erklärung zufrieden gibt."

Seite 49/50: ...."eine Stufe erreicht, die uns erstmals erlaubt, diesen Entwicklungsprozess bewusst zu erkennen..... -die sich als die Endprodukte dieser gewaltigen Geschichte entdeckt haben.....und die wenigstens in Umrissen rekonstruieren können,.... um dabei die Bedingungen kennenzulernen, denen wir ihre Entstehung verdanken."

Seite 50: ...."Damit steht uns ein völlig neuer Weg des Selbstverständnisses offen".
und weiter....." Die Entdeckung der Geschichte der Natur in ihrem gewaltigen Ablauf vom Urknall bis zu unserem Bewusstsein zeigt uns jetzt, wie winzig das Bruchstück war ( menschliche Geschichte), aus dem wir bisher auf das Ganze zu schließen versucht haben."
HvD meint damit, dass wir nur aus der Evolutionsgeschichte die "grundlegenden" Gesetze historischer Entwicklungen ableiten können. Er nennt sie auch die alles umfassende "natürliche Geschichte", welche die Wurzeln unserer Existenz enthält und den Schlüssel zu ihrem Verständnis in sich birgt.

Damit einmal Schluss für diesmal.
Ich hoffe, Sie besitzen das Buch und ich konnte Sie zum Nachlesen anregen!
Weitere Zitate zu anderen Themen folgen in
absehbarer Zeit.

Mit freundlichen Grüssen

Helmut Pfeifer




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