Re: Ist Simulation des Ur.. - die Welt usw


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]

Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 20 Januar, 2009 um 18:46:10

Antwort auf: Re: Ist Simulation des Ur.. - die Welt usw von Walter Keil am 21 Dezember, 2008 um 23:55:40:


Hallo Herr Keil,
S.g. Forumsbesucher,

Spät, aber doch hier meine Stellungnahme zu Ihrem Beitrag/Antwort vom 21.12 08.
An diesem Tag war ich schon "am Sprung" weg zu unserer "Aussenstelle", wo es für mich keinen Computer gibt. Ich habe mir große Weihnachtsferien gegönnt.
Jetzt aber zu Ihnen. Große Differenzen orte ich keine, aber einiges möchte ich schon relativieren. Ein Wort, das ganz gut zu den Diskussionen um die Rel.Theorie passt, die ich mit Hrn. Grimmer in letzter Zeit geführt habe.

Natürlich stellt "Leben" keine pauschale Destruktion dar.. Das wäre ja widersinnig, weil dieser Begriff grundsätzlich etwas Positives beinhaltet.
Auch von gut ausgebildeten Kreisläufen habe ich in meinem vorhergehenden Beitrag gesprochen, die unbedingt notwendig sind, um uns alle am Leben zu erhalten. ( Wasser, Sauerstoff, Nahrung)

Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt im weitesten Sinn, dass die Ordnung im Universum beständig abnimmt und sich allmählich, aber unaufhaltsam, in eine vollständige Unordnung verkehrt.
Ihr Einwand ist trotzdem berechtigt, dass dieses Phänomen etwas "abgemildert" wird durch die kreislaufartige Schaffung von "Neuem", wozu selbst jede Geburt eines Lebewesens zählt. Es gibt in der Tat eine ganze Anzahl von Gegenbeispielen. Aber hier muss man das Gesamtsystem im Auge behalten und nicht nur einzelne Teile davon, die uns interessieren. Dass sich die Ordnung in einem Bereich des Universums konzentriert, wird stets damit bezahlt, dass andernorts die Unordnung zunimmt.
Wenn Sie als Beispiel die bei der Errichtung von Bauten verwendeten Materialien hernehmen, so werden die dabei eingesetzten Mittel und Energien die Rohstoffquellen( etwa Eisenerze, Kohle, Gas!...) der Welt reduzieren.
Das beste Beispiel ist die Energiegewinnung durch Fusion von Wasserstoffkernen innerhalb von
Sonnen: Irgendwann ist der Wasserstoffvorrat verbraucht und der Stern "stirbt", indem er allmählich erlischt. Natürlich entstehen immer wieder neue Sonnen, aber man weiss heute, dass in der Gesamtbilanz, also "unter dem Strich", sters die Unordnung ( thermisches Gleichgewicht) überwiegt!
Ich möchte aber nochmals auf den Einwand gleich im zweiten Satz Ihres Beitrages zurückkommen und erklären, warum dieser berechtigt ist. Die Sache ist nämlich folgende: Bezüglich der Entropie muss man zwischen einem offenen und einem geschlossenen System unterscheiden. In einem offenen System, wie es etwa die Erde darstellt, weil ihr ständig Sonnenenergie zugestrahlt wird, kann die Gesamtentropie nie abnehmen. In einem geschlossenen System jedoch, das von seiner Umgebung isoliert ist ( z.B. ein geschlossener Behälter) wird die Entropie so lange in die Höhe getrieben, bis es keine Veränderung mehr gibt: Das System hat irgendwann den Zustand des thermodynamischen Gleichgewichts erreicht. Es gibt keine Veränderung mehr.
Solange wir Energie von der Sonne erhalten, werden die lebensnotwendigen Kreisläufe in Gang gehalten und der vorhin beschriebene Zustand kann, gesamtheitlich gesehen, nicht eintreten.

Die Frage stellt sich dabei nur, ob der Mensch durch die Umweltverschmutzung diese Kreisläufe nicht so nachhaltig stört, dass sie nur mehr teilweise funktionieren und wir deshalb ernste Konsequenzen zu befürchten haben müssen. Erste Anzeichen gibt es schon dafür.
Ich meine, das ist eines der Hauptprobleme neben einigen anderen wie Kriege, Überbevölkerung, globale wirtschaftliche Zusammenbrüche usw.

Hier bin ich für Ihren Geschmack schon wieder zu wenig "optimistisch", was den weiteren Werdegang auf unserem Planeten angeht. Ich halte es eher mit Hrn. Boente, der von einer "realistischen Sichtweise" spricht, welche auf naturwissenschaftlichen Analysen beruht und leider einige negative Tendenzen in der weiteren Entwicklung ortet.

Mißstände satirisch zu behandeln bzw. aufzuzeigen und den Menschen den "Spiegel vor die Augen zu halten", war und ist ein altes Mittel vieler Literaten, dessen Anwendung sicher bis ins Altertum zurück zu verfolgen ist.

Zuletzt muss ich Ihnen recht geben: Wir müssen unbedingt mit den Ressourcen aller Art viel sorgsamer umgehen und gleichzeitig neue Ideen hinsichtlich "Kreislaufwirtschaft" entwickeln. In kleinen Ansätzen geschieht dies schon. Die Natur ist unser bester "Lehrmeister" auf diesem Gebiet!
Gleichzeitig hat uns der krotesk wirkende Gasstreit gezeigt, wie abhängig gewisse Teile Europas vom "Goodwill" gewisser Staaten sind, welche über die entsprechenden Vorkommen
an solchen Energiemittel verfügen. Andernseits braucht aber Russland die "Kohle" fürs Gas! Trotzdem, nach der globalen Wirtschaftskrise, die noch lange nicht ausgestanden ist, ein weiterer "apokalyptischer" Reiter,der auf der Weltbühne erschienen ist! Die Probleme sind ja nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben!
Hoffentlich bewirkt dieser Vorfall, dass die Gewinnung alternativer Energien jetzt mehr denn je forciert werden wird. Ob sich das zeitlich noch ausgeht?

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer





Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.hbglweb.de ]