Re: Kinder des Weltalls


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Abgeschickt von Walter Keil am 27 September, 2009 um 21:49:45

Antwort auf: Re: Kinder des Weltalls von Henry Grimmer am 23 September, 2009 um 16:17:42:

Hallo Henry,
HvD wurde sicherlich nicht von den Naturwissenschaftlern geschnitten. Hier blieb wohl alles im Rahmen. Sicherlich hatte er den einen oder anderen Gegner. Seine provokante Seite zeigte er vor allem den Geisteswissenschaftlern gegenüber und hier bekam er schon mehr Gegenwind.
Auch sein angestrebter Dialog mit den christlichen Kirchen, der ja ansatzweise zustande kam, wurde von den Kirchenleuten eher skeptisch bis abwehrend betrachtet.
Mit Esoterik und 68er Zeitgeist war er sicherlich sogut wie nicht infiziert. Er wurde 1921 geboren !

Ditfurth wurde in den 70er Jahren jedoch auch zunehmend ein Kritiker des industriellen Wachstums auf Kosten der Umwelt. Er war sicherlich ein Mitbegründer der grünen Idee, für eine neue grüne Politik. In den 80ern war er nur noch als BUch-Autor tätig - da schonte er niemand. Sein "Apfelbäumchen" war schon ein massiver Angriff auf die geistige Elite in Industrie und Regierung. (DDR-Äquivalent: Rudolf Bahro etwas später)

Evolution
Hoimar v.Ditfurth und Heinz Haber waren die ersten, die eine "Entwicklungsgeschichte" vom Urknall bis heute aufschrieben. Also eine Entwicklungsgeschichte des Kosmos und des Lebens
zusammen fassten.

Ich denke, dass aus der Betrachtung wissenschaftlicher Ergebnisse der Astrophysik, der Quantenphysik, der Relativität und der Evolution der Arten philosophische Schlußfolgerungen, aus dem Blickwinkel eines gesund im alltäglichen eingebetteten Intellektuellen, schon von zahlreichen Wissenschaftlern vor Ditfurth gemacht wurden.
Nur nicht so ausführlich und aufrüttelnd.

Diese waren schon damals und nicht erst heute atemberaubend. Dieses beeindruckt sein von der Deutung des Werdens unseres Universums und der Erde mit ihrem blühenden Leben stand immer im Mittelpunkt bei Ditfurth.

Ihm mögliche esoterische Anwandlungen zu unterstellen, könnte ich evtl. von Deiner Seite aus, so deuten, dass Dich diese Hinweise auf die unerhörten Aberwitzigkeiten in unserer Wirklichkeit, nerven und Du Ihm hier nicht so folgen willst. Weil natürlich, so denke ich jedenfalls, das durchaus mystische, religöse Züge hat.
Natürlich, kann man Ditfurth in manchem nicht mehr folgen, weil es neueres, genaueres Wissen gibt. Aber ich sage mal mehr als 70% steht noch gut im Raum. Aber er hat sicherlich Patina angesetzt.

Ich denke, dass man auch gegenüber den sogenannten Skeptikern kritisch sein muss. Jeder Mensch hat seine geistige Formung durch die Familie und die Gesellschaft. Die gläubig Geprägten neigen dazu wissenschaftliche Ergebnisse zu negieren oder mit ihrem Glauben zu vereinbaren. Menschen mit atheistischer Prägung
neigen dazu, unerhörte Aussagen der Wissenschaft philosophisch herunter zu spielen, um Ihre "nüchterne emotionslose Logik" zu bewahren. Ich denke da an meinen Lieblingsgegner
Richard Dawkins, der für mich psychopathische und narzistische Züge hat.

Ich bin hier als Gläubiger bekannt. Emotionsfreiheit und absolute Nüchternheit halte ich für unmöglich...
Das Unterbewußte hat uns doch alle im Griff und die Logik ist unvollkommen.

Zu New Age und Esoterik: Hier vermischen sich, meiner Ansicht nach, Religionen (inkl. Buddhismus)mit neuen Deutungen der Wirklichkeit.
Ein mir sehr sympathische Strömung ist die überkonfessionelle Einheits- und Evolutionsströmung u.a. nach Ken Wilber, Andrew Cohen oder Willigis Jäger.
Im Netz: "What Is Enlightenment"
Während die letztgenannten Intellektualität und Spiritualität verbindet, ist die Esoterik wohl für ziemlich viele weitere Spinnereien offen. Ich halte sie jedoch für eine typisch weibliche Variante eines teilreligösen Kultes, in dem ich manchmal Interessantes wiederfinde. Aber ohne jede Nüchternheit (s.oben) ist es für mich eher eine Pseudo-Haltung, ein Pseudo-Kult.

HvD war und ist für mich immer bedeutend. Es ist der spezielle Blickwinkel, der auch immer deutlich auf die geklärten und (!!!) ungeklärten Zusammenhänge hinwies.

Da Materie, gemessen an ihrer räumlichen Ausdehnung, ja ziemlich leer ist und wir im Sonnenwind in jeder Sekunde von milliarden von Neutrinos durchdrungen werden, kann ich nicht umhin, mich selbst als absolut phantastisches Rätsel zu begreifen. Diese Möglichkeit, also meine Vorstellung von mir persönlich, in diese Richtung zu lenken, habe ich von Ditfurth übernommen, ohne das ich weiß, ob er genau dieses Phänomen beschrieben hat.

Mit feundlichen Grüßen
Walter Keil

PS. Dass die atheistische Gruppierung der Giordano-Bruno-Stiftung, Bruno im Namen führt, ist für mich aus historischer Deutung heraus, wohl unsinnig. Giordan Bruno war zwar ein Opfer der kath. Kirche, hat sich aber immer auf einen noch größeren Gott berufen. Einen größeren, als das damalige Papsttum zulassen wollte.
Auch ich bin der Meinung, dass sich Religionen und das Gottesbild evolutionär entwickeln. So gesehen, muss ein massive Krise des Glaubens in Phasen rasanter geistger Entwicklung wie heute, erfolgen. Wissen vermischt sich mit Glauben und beides beeinflusst sich. Die Globalisierung auch der geistgen Welt tut ein übriges.




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