Die Entstehung des Lebens - Forts.


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 22 November, 2011 um 18:50:07

Sehr geehrte Forumteilnehmer,

Ich möchte hiermit an meine Beiträge v. 20.10. und 2.2.11. anschließen.
Niemand weiss, wie die erste auf der Erde entstandene molekulare Struktur aussah, der das Prädikat "lebendig" zuzuerkennen wäre. Die anfängliche Frage unbelebt oder belebt wird nämlich dann schwierig, wenn wir uns dem Grenzbereich zwischen beiden Zuständen nähern. Ein bekanntes Paradebeispiel sind die Viren. Es sind dies die merkwürdigen Gebilde, die eigentlich nur aus dem langen Faden eines Nukleinsäure- Kettenmoleküls bestehen, das aufgeknäuelt in einer Eiweißkapsel als Hülle verpackt ist. Viren sind zu nichts anderem fähig, als sich zu vermehren, aber dies nur mit Hilfe von lebenden Zellen. Mittels hakenförmiger Gebilde auf ihrer Eiweißhülle heften sie sich an eine lebende Zelle und durchbohren deren Wand. Anschließend zieht sich die Eiweißhülle zusammen und injiziert das in ihr enthaltene Ribonukleinsäuremolekül in den Leib der befallenen Zelle. Das injizierte Gen wird jetzt von der Zelle in deren Vermehrungsapparat eingeschleust, welcher blindlings das Virus- Gen so lange produziert, bis die injizierte Zelle daran erstickt und sich auflöst. Das gibt dem neu entstandenen Virus-Gen die Chance, die nächst Zelle zu überfallen und das gleiche Spiel beginnt von neuem.
Hatte man sich noch vor einigen Jahrzehnten vorstellen können, dass Viren eine heute extistierende Übergangsform zwischen unbelebter und belebter Materie darstellen könnten, musste diese Vermutung fallen gelassen werden. Dies deshalb, weil Viren zu ihrer parasitären Existenz auf das Vorhandensein lebender Zellen angewiesen sind und daher keine Urformen des Lebens darstellen.
In meinem Beitrag vom 2.11. über die Entstehung des Lebens war ich bei der "Ur-Zelle" angelangt.
Nach einer gängigen Theorie dürfte es sich um eine solche handeln, welche sich in den Weltmeeren als eine Urform des Lebens entwickelt haben dürfte. Es war eine Zelle, die zweifelslos noch nicht über die reiche Ausstattung mit speziellen Organellen verfügte und auch noch keinen Zellkern besaß. Aber der aus Eiweißkörper und Aminosäuren bestehende Protoplasma Leib muss schon das Ribonukleinsäure Molekül enthalten haben in dem ihr Bauplan gespeichert war. Außerdem dürfte eine Reihe von Enzymen vorhanden gewesen sein, welche fähig waren, die Anweisungen dieses Bauplans praktisch durchzuführen. Darüber hinaus war es wesentlich, dass sich die Zelle abgegrenzt hat, um die Bewahrung der inneren funktionellen Ordnung zu bewahren. Anderseits war es aus physikalischen und energetischen Gründen notwendig, eine bedingte Öffnung zur Aussenwelt zu haben, sodass der benötigte Nachschub an Energie in Form von Nahrung gewährleistet war. Die Evolution hat dieses Problem mittels der Bildung einr halbdurchlässigen (semipermeablen) Membran gelöst. Man spricht auch von einer "biologischen Grenzmembran", die in der Lage ist, die Partikel unterschiedlicher Größe nach qualitativen Gesichtspunkten zu "sortieren". Es handelt sich sich um ein "molekularisches Gitter", welches die verschieden eintreffenden Moleküle nach ihren elektrischen Eigenschaften sortiert- und das in Relation zur molekularen Struktur der Zelle. Eine höchst staunenswerte, ja wunderbarer Eigenschaft dieser Membran.
Zuletzt noch zur Frage, wie eine solche Membran entstanden ist. Es dürfte damit zu begründen sein, dass Molekülverbindungen von der Art und Größe des vorliegenden Eiweiß- Nukleinsäure- Komplexes aus physikalischen Gründen dazu neigen, sich mit einer dünnen wässrigen Hülle zu umgeben. Elektrische Ladungen, gleichmäßig an der Oberfläche verteilt, bewirken an dem wässerigen Überzug einen relativ festen, hautartigen Charakter. Durch winzige Spuren fettartiger Substanzen ( Lipide) wird die Festigkeit der Membran weiter erhöht. Eine weitere Vervollkommnung der Membran und aller anderen Zellbestandteile hat in der Folge stattgefunden.
Mehr darüber in einer übersichtlichen Darstellung das nächste Mal.

Mit besten Grüßen

H.Pfeifer




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