Re: Die Entstehung des Lebens - Forts. II


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Abgeschickt von Walter Keil am 01 Maerz, 2012 um 17:06:24

Antwort auf: Re: Die Entstehung des Lebens - Forts. von Walter Keil am 27 Februar, 2012 um 21:31:04:

Hallo Herr Pfeiffer,
ergänzend möchte ich noch unbedingt hinzufügen, dass ich Ihre Beiträge als sehr wertvoll einschätze. Es ist ja so, dass wir zwei gegenwärtig die einzigen sind, die hier diskutieren.
Da sind ihr gehaltvollen Beiträge wahrlich lesenswert und ich hoffe Sie bleiben hier im Forum aktiv.
Das ich dann und wann, wie nun hier auch, etwas impulsiv reagiere, hat folgenden Grund:
Es war Herr Grimmer, der z. Bsp. breit angelegte physikalische Darlegungen schrieb, und dann mögliche Schlussfolgerungen, die auf eine gesteuerte Wirklichkeit hinauslaufen, als widerlegt ansah. Wo ich doch eine logische, andere Schlussfolgerung gezogen hatte. Was zu einem sehr hakeligen Diskurs führte, bei dem zwar die Form gewahrt wurde, es aber schon heftiger zuging.
Es geht für mich also nicht nur um die Ausbreitung von Wissen, sondern auch darum, was das bedeutet !!!
Ich bin der Meinung philosophische Schlussfolgerungen sind eine wesentliche Arbeit, die Naturwissenschaftler meist nicht gut leisten.
(Ich wundere mich gerade über Paul Davies und sein Buch "Wunder des Lebens")
So halte ich auch Richard Dawkins für einen philosophischen Scharlatan. (Wie kann man als Biologe eine Theorie des Geistes (Meme) entwerfen und gleichzeitig die Gene als geistlose Moleküle betrachten ?)

Nun, heftigere Streitereien im Forum möchte ich zukünftig vermeiden, da ziehen sich die Teilnehmer wieder zurück.

Es gibt sicherlich, wie im letzten Beitrag beschrieben, eine Vermutung, dass mein grundlegendes Weltbild, sich von Ihrem deutlich unterscheidet. Hier liegt doch wahrscheinlich der entscheidende Punkt.

Hier noch mal meine Vermutung warum Menschen Atheisten werden:
1. Die Religion beschneidet die Souveränität
des Menschen, aufgrund von nebulösen Überlieferungen und Machtanspruch.

2. Große Geister riefen die Aufklärung aus:
die das Motto hat, die Wirklichkeit ist die erlebte Natur/Umwelt und sonst garnichts.
Wir sind dabei das Aufzuklären.

3. Die Kirche ist wie eine Diktatur organisiert, sie hat kein Vertrauen in den Menschen. Demokratie und Diskussion sind nicht einmal in Ansätzen vorhanden.

4. Die religiöse Sexualmoral ist Unterdrückung von Lust und Lebensfreude.

5.Die Kirchengeschichte ist voll von Greuel und Verbrechen

6. Die Kirche hat sich mehr oder weniger aus der Wertung der Wirklichkeit zurück gezogen und beachtet Wissenschaft und Philosophie nur am Rande, Überlieferung ist alles.

7. Es gibt soviel Katastrophen und Leid in der Welt, was aufgrund von zufälligen und scheinbar auch sinnlosen Ereignissen ausgeht.

8. usw.

Nun, wie kann man da noch an Gott glauben ?

Es gibt Menschen, die haben eine zíemliche Portion Mitgefühl, und haben auch das Gefühl das wir als Menschen eben nur als Gemeinwesen funktionieren. Das Liebe nicht nur ein Wort ist. Für diese Menschen kommt eine Abkehr von Gott zunächst mal kaum in Frage, und eine Abkehr von Ihrer Glaubensgemeinschaft fällt schwer.
Wenn man sich daran erinnert, dass eine Vielzahl von Menschen Ihrer Automarke, ihrer Partei, ihrem Fußballverein felsenfest die Treue halten, erkennt man, dass manche Entscheidung schwerer fällt. So gab es immer eine starke Treue zur Volksgemeinschaft und wenn sich die Fürsten und Könige stritten, dann konnten Sie sich auf Ihr Volk auch im Waffengang verlassen.

Diese große Treue herrscht wohl auch bei den religiösen, atheistischen und politischen Weltbildern. So mit Abstrichen auch bei mir.
Ich habe, als Kind katholisch erzogen, die vielfachen Schwindeleien und moralischen Verfehlungen von Tiefgläubigen und Tiefungläubigen erlebt und ihr kleben an bestehenden Einschätzungen.
Nun später, als junger Mann habe ich mit meinem freien Sexualleben dann doch meine Religiosität begraben und Kirche als unsäglich abgeschrieben.
Hier erinnere ich an Herrn Boente, der die Pfaffen schmähte.
Aber bei mir im Umfeld waren fast alle auf der Suche nach neuen Ideen und Lebenshaltungen.

So sind dann schließlich viele zu einer Art Beliebigkeit im Weltbild kommen, wo ganz neue Ideenkulturen aufgesucht wurden. So wurde der z.Bsp. Gitarrist der Beatles George Harrisson ein Hindu und durfte als erster Nicht-Inder nach Hindu-Ritus bestattet werden.
Ein Bekannter von mir ist schon länger aktiver Buddhist. Wiederum andere waren lange Linksradikal, um dann bieder bürgerlich zu werden und eine für sie schmerzfreie und sinnlose atheistische Alltäglichkeit als ausreichend zu betrachten.

Nur mein Faible für Astronomie und Naturwissenschaft und auch das eindrucksvolle Engagement von Menschen für Frieden und Umweltschutz haben mich immer an einem Atheismus zweifeln lassen. Hoimar von Ditfurths Bücher taten dann ein Übriges. Ich kam zur Auffassung, ein schmerzvolles Leben kann nicht sinnlos sein. Leben verursacht immer Schmerzen, mal mehr oder weniger.
Im Laufe der letzten 15 Jahre kam ich aufgrund intensiver Studien dahinter, dass "Alles eins ist" und sich entwickelt.
Mir wurde klar, Menschen sind intelligente Werkzeuge des Kosmos. Lernmaschinen und Arbeitsbienen.
Im letzten Jahr habe ich für mich noch den Gedanken erschlossen, dass das "Geistige" im Universum vor dem Menschen präsent ist und aktiv sein kann.
So wie Informationen, also Gedanken und Ideen Lebewesen und besonders intelligente, bewegen können.
Ich empfehle hier ausdrücklich Erwin Schrödinger zu lesen.
Der ist manchmal wirklich aber etwas dröge, aber manchmal sensationell aktuell.
Vielleicht ist als Einstieg das Buch geeignet:
"Geist und Materie - Was ist Leben ?
- Zur Aktualität von Erwin Schrödinger"

Soviel für heute, liebe Grüße
Walter Keil




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