Re: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung?


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Abgeschickt von Heinz Boente am 19 Oktober, 2006 um 15:25:10

Antwort auf: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? von Helmut Pfeifer am 18 Oktober, 2006 um 12:20:15:

Hallo Herr Pfeifer, liebe Forumsbesucher,

Sie haben m. E. vollkommen recht, wenn Sie sagen, daß Zeit an die Existenz einer Welt gebunden und daß außerhalb dieser Welt durchaus Zeitlosigkeit (im Sinne der Gleichzeitigkeit aller Ereignisse) möglich ist. Eine für den Menschen zwar kaum vorstellbare, aber dennoch denkbare Möglichkeit.

Alleine der Zeitbegriff "Augenblick" ist demzufolge bereits anthropozentrisch und er kann auch gar nichts anderes sein. Denn einerseits erleben wir Menschen die "Realität" um uns herum ausschließlich als zeitliches und räumliches Phänomen, uns selber natürlich eingeschlossen. Aber andererseits hat Albert Einstein uns die Relativität zeitlicher Vorgänge (und räumlicher Gegegebenheiten) im Universum bewiesen - und das, wie gesagt, alleine in unserem bereits existierenden Universum. Damit sind zeitliche Ereignisse sogar innerhalb unserer eigenen, selbst "universalen" Realität vom menschlichen Verstand nicht mehr faßbar.

Deshalb meine ich, daß wir nicht in den Fehler verfallen dürfen, unser menschliches Zeitverständnis und -erleben, selbst wenn wir es auf Ereignisse und Vorgänge innerhalb unseres Universums beziehen, als absolut und einzig möglich zu betrachten. Und völlige Zeit- und Raumlosigkeit außerhalb (!) unseres Universums ist nun mal nicht konkret vorstellbar, geschweige denn naturwissenschaftlich zu erklären. Alles bleibt Theorie und/oder Philosophie, ob es dem menschlichen Vorstellungsvermögen und dem Bedürfnis nach Faßbarkeit und Verständlichkeit paßt oder nicht.

Und genau hier setzen auch alle Religionen an. "Allgegenwart" und "Ewigkeit" sind dabei die gängigen Raum- und Zeitbegriffe, die ehrfurchtgebietend und unwiderlegbar eine göttliche Aura um sich aufbauen und damit dem Menschen zumindest die Wörter an die Hand geben, die seinen zweifellos vorhandenen Drang nach Transzendentalem befriedigen.

Immerhin hat HvD mit seiner Theorie, die Evolution als Augenblick der Schöpfung zu begreifen, allen denjenigen eine Glaubensmöglichkeit geschaffen, denen es schwerfällt, Unerklärbares einfach als Unerklärbares hinzunehmen. Und darüberhinaus hat er damit dem gläubigen Menschen einen Weg aufgezeigt, scheinbare Widersprüche zwischen Wissenschaft und Glaube besser zu verkraften. Ich meine, mehr kann man nicht verlangen.

HB



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