Re: HvD und die Schöpfung - Philosophie


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 15 September, 2011 um 19:37:26

Antwort auf: Re: HvD und die Schöpfung - Philosophie von Walter Keil am 04 September, 2011 um 13:12:32:

Hallo Herr Keil!

Ich möchte etwas verspätet zu Ihrem Beitrag vom 4.Sept. Stellung nehmen.
Ja, es stimmt, dass sich HvD in seinen Büchern bemerkenswerterweise kaum mit Quantenphysik und Relativitätstheorie beschäftigt hat. Es ist aber so, dass er sich als Wissenschaftspublizist und Moderator der modernen Wissenschaften einen Namen gemacht hat. Dass die Quantentheorie und auch die Relativitätstheorie in philosophischer Hinsicht noch nicht ausreichend bearbeitet wurden, mag schon stimmen, aber es gibt einige wenige Autoren, die sich darum bemüht haben. Einer davon neben Th. de Jardin ist der von mir schon erwähnte Jean Guitton mit seinem Buch "Gott und die Wissenschaft".
Er schreibt u.a., dass das Eindringen ins Innere der Materie ganz verwirrende Aspekte beinhalten und uns direkt zum Geistigen führen. Die elementarsten Teilchen, welche die Physik kennt, sind die Quarks, die wiederum aus den Hadronen bestehen, die an allen bekannten Wechselwirkungen teilhaben. Mit den Quarks beginnt bereits der Bereich der reinen Abstraktion, weil sie nur mathematisch und durch Wechselwirkungen, wie andere Quanten auch, nachweisbar sind. Was existiert darüber hinaus? Erst die relativistische Quantenfeltheorie scheint darauf eine Antwort zu haben. Sie beinhaltet die spiritistische Auffassung der Materie, derzufolge ein Teilchen nicht durch sich selbst existiert, sondern einzig mittels der Wirkungen, die es hervorbringt. Dieses Ensemble von Wirkungen nennt man ein "Feld". ( Elektromagnetisches Feld, Gravitationsfeld, Protonenfeld, Elektronenfeld usw.) Eine Substanz dieser Felder gibt es im strengen Sinn nicht. Es handelt sich nur um ein Ensemble potetieller Schwingungen, mit denen Quanten verbunden sind. Das bedeutet, dass der "Grund" der Materie unauffindbar ist, zumindest was einer letzten Realitätsparzelle anginge. Wie schon gesagt, können wir allerhöchstens Wechselwirkungen feststellen. Mit anderen Worten, die Materie besitzt auf der fundamentalsten Ebene nichts "Stabiles". Was wir "Feld" nennen, ist lediglich ein zu einem weit tieferen Hintergrund, vielleicht dem Göttlichen geöffnetes "Fenster".
Im Grund ist nichts von dem, was wir wahrnehmen können, wirklich "real", in dem Sinn, den wir diesem Wort gewöhnlich geben. Alles, was wir wahrnehmen, nämlich Raum, Zeit, alle Objekte, Ursächlichkeiten, das alles ist lediglich eine ungeheure, ständige Halluzination, welche die Realität mit einem undurchdringlichen Schleier verhüllt. Hinter diesem Schleier existiert eine seltsame Realität, die nicht aus Materie besteht, sondern aus Geist und "Information". Hier befinden wir uns nunmehr auf der Ebene einer transzendenten Ordnung. Sie ist gekennzeichnet durch ein strukturelles Gleichgewicht bzw. Symmetrie, die ihren Ursprung im Transzendenten zu haben scheint.
Es gäbe noch einiges "Philosphisches" darüber auszuführen, aber ich belasse es einmal für
dieses Mal.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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