Re: HvD und die Schöpfung - Philosophie


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Abgeschickt von Walter Keil am 04 September, 2011 um 13:12:32

Antwort auf: Re: HvD und die Schöpfung von Helmut Pfeifer am 01 September, 2011 um 19:31:48:

Herr Niemann,
Hallo Herr Pfeifer, liebe Forumsbesucher,
ich möchte gleich mal hier die Bedeutung der Deutung, also der Philosophie, als dringend geboten hinzufügen. Hallo

Wenn Herr Niemann, die typischen großen Fragen stellt und Antworten bringt, die u.a. auf Hoimar von Ditfurth fußen, dann sehe ich ein gewisses Manko in Bezug auf die Quantenphysik und die Relativitätsphysik.
So hat Hoimar von Ditfurth hat diese Gebiete nicht wesentlich in seine Weltsicht eingebracht.

Wie Herr Pfeifer richtig sagt, die absolute Abwesenheit von Energie und Materie gibt es nicht!!!
Dieses Thema wird durch Quantenphysik und Relativitätsphysik aber fundamental beschrieben und ist inzwischen gut bewiesen.

Ich zitiere hier noch einen Satz von Erwin Schrödinger: "Wir nennen einen Raum als absolut leer, wenn er nichts enthält als ein Schwerefeld"
Wie wir nun wissen, ist die Schwerkraft(Gravitation) eine Kraft und somit ebenfalls eine Form der Energie und im sog. leeren Raum vorhanden.

Hier kommen wir nun zum Vorgang der Deutung oder auch zur Philosophie.
Auf diesem Gebiet geschieht eigentlich im Augenblick ein Aufholprozess, denn das 20. Jahrhundert und seine vor allem in Bezug auf Quantenphysik, Relativitätstheorie und Evolutionstheorie gewonnenen Erkenntnisse sind, meiner Meinung nach, noch nicht ausreichend geordnet und gedeutet, also philosophisch
bearbeitet.
Energie wandelt sich permanent und ist aber in ihren Erscheinungsformen immer beständig, also unzerstörbar. Das stellt ein gewisses Paradoxon dar. Fragt man mal mal einen Ottonormalverbraucher oder auch einen Intellektuellen, ob es etwas etwas "Ewiges" gibt, ohne die Religion zu bemühen, dann lautet die Antwort mit 99% Sicherheit: nein!
Jedoch ist der Energiesatz ein Eckpfeiler der Naturwissenschaft. Nur kennt die Naturwissenschaft den Begriff "ewig" nicht.
Heisenberg: "Energie ist in der Zeit konstant"

Die erlebte Wirklichkeit der Materie ist natürlich mit dem Wort "Vergänglichkeit" richtig
beschrieben, aber eben wie schon erwähnt, selbst
Intellektuelle, die selbstverständlich den Energiesatz der permanenten Erhaltung kennen, ordnen diesem keine besondere Bedeutung zu.

Nun, bei der philosophischen Deutung aller Erkenntnisse kommt ein enormer Einfluss der Person hinzu. Wer sich früh, also aufgrund persönlicher unwissenschaftlicher Deutung heraus zum Atheisten gewandelt hat, wird seinen Atheismus genauso zur Richtschnur seines wissenschaftlichen Weltbildes machen, wie eine religiös gefärbte Person die Religion.
Hier kommt doch dem persönlichen Werdegang und dem persönlichen Umfeld und der kulturellen Prägung entscheidendes zu. Ich bin katholisch in einer mäßig religiösen Arbeiterfamilie aufgewachsen.

So war ich eigentlich christlich geprägt, bin aber durch die 68er-Ideen auf die enormen Defizite und Schwachpunkte des Christentums und später anderer religiöser und (!) atheistischer Strömungen gestoßen.
Nur wie wird man katholisch, evangelisch oder sonst irgendwie ? Früher sind ganze Fürstentümer vom Fürsten zu einem Glauben bestimmt worden. Und in den sozialistischen Ländern, wurde per Staatsmacht der Atheismus eingeführt.
Und so entscheiden die Eltern schon, eben mit einer gewissen regionalen Vorgabe, wie man zu Religion usw. steht.
Einen Gottesbezug kann man heutzutage sicherlich
auch in der Naturwissenschaft herstellen, aber
man sieht natürlich dann auch, vor allem den intellektuellen Niedergang der Kirchen und sonstiger Glaubensbewegungen. Manch einer wird hier einwerfen, dass die gar nicht so schwächeln usw., aber es ist sicherlich eine allgemeine Abkehr vom Religiösen zu beobachten.

Nun, so sehe ich das, dann aber kommen Leute, wie Hoimar von Ditfurth und Teilhard de Chardin, und erklären, "Evolution ist Schöpfung" und argumentieren in erster Linie naturwissenschaftlich. Für mich begann ein Staunen und eine tiefe Ergriffenheit setzte ein, als ich über diese neuen Hintergründe und Deutungen der Welt las.
Zunächst war es sicherlich nicht irgendwie mit einer Gottesidee verknüpft, aber eine Tür zu tiefen geheimnisvollen unbekannten Dimensionen der Wirklichkeit wurden aufgemacht.
Und im alltäglichen Leben begegnete und begegne ich noch immer Menschen, die ich im weitesten Sinne als intellektuelle und abgeklärte Personen beschreiben würde, die meinen die Wirklichkeit und sich selbst, klar durchschaut zu haben. Sie verbreiten dann gern einen Standpunkt, den ich als überaus arrogant empfinde, in dem man sich gern abschätzig über alles Religiöse und Rätselhafte äußert. Ich denke aber, eine respektvolle und skeptische Diskussionskultur in
bezug auf die Weltbilder und ihr deutlich sichtbarer Wandel ist die richtige Weise um endlich diese nicht vorhergesehenen und schier unfassbaren Erkenntnisse aus Physik und Evolutionstheorie richtig zu bewerten und zu ordnen.

Soweit ergänzend zu HvD und "Evolution ist Schöpfung"

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil

PS.: Erneuern sich Gehirnzellen ?
Hier war lange Zeit der Stand der Dinge, so auch bei HvD, dass nach der Geburt das Hirn vollständig ausgebildet ist und keine neuen Zellen entstehen bzw. alte Zellen ausgetauscht werden. Aber Herr Pfeifer hat schon angedeutet, dass neuere Studien, nachweisen, dass es auch, zumindest in Teilbereichen, eine Zellregeneration und Zellneubau gibt.
Hier zwei Links dazu:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=1422

und ein absolut wichtiger Link zu Mensch in Zahlen:

http://de.wikibooks.org/wiki/Mensch_in_Zahlen




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