Re: Auf der Suche nach dem Selbst


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 21 November, 2009 um 19:33:10

Antwort auf: Re: Auf der Suche nach dem Selbst von Egon de Neidels am 12 November, 2009 um 17:22:17:

: Sehr geehrter Herr de Neidels,

In Ihrem Beitrag berufen Sie sich auf etliche Wissenschaftler von denen mir nur Eccles und natürlich Freud ein Begriff sind. Dies ist ein Indiz, dass Sie auf diesem Gebiet sehr belesen sind. Ihre Darstellungen sind gespickt mit Fachausdrücken. Glauben Sie, dass dieses "Fachchinesisch" von den Lesern dieses Forums nur annähernd verstanden werden kann?
Ein Beispiel findet man gleich im 2. Absatz, da heißt es: "...ein im 100ms- Bereich liegendes so genanntes laterales Bereitschaftspotential"...usw.
Ich gestehe, dass Sie mich, und sicherlich auch die anderen Leser, rätselnd dastehen lassen, was das bedeuten soll. Sie erklären zwar anschließend, was dieses"Potential" beweist, aber trotzdem....
Was Sie als "Tiefen des Gehirns" bezeichnen, nenne ich schlicht und einfach "Unterbewußtsein". Dass wir alle von diesem bei der Willensentscheidung beeinflußt werden, habe ich letztens, Erwin Ringel zitierend, erwähnt.Er war auf diesem Gebiet eine weltweit anerkannte Kapazität gewesen und es wundert mich, dass Sie ihn noch nicht erwähnt haben. Ringel spricht beim Unterbewußtsein eher von einer Steuerung bzw. Beeinflußung der menschlichen Willensentscheidung, die nicht so "diktatorisch" bestimmt wird, wie aus Ihren Quellen hervorgeht. Auch von einer "Kränkung" des Homo sapiens würde ich nicht sprechen, das ist eher eine überspitzte philosophische Formulierung.
Dass die röm. kath. Kirche, ich möchte sagen bei diesen Lehrinhalten zwangsweise, einem Mittelpunktswahn huldigt, ist bekannt. Er gipfelt in der Meinung, dass der Mensch die "Krone der Schöpfung" sei. Dies wird zwar nicht direkt so ausgedrückt, aber es klingt in vielen Äusserungen an.
Sie zitieren auch einen gewissen Herhaus mit seiner Meinung, dass freier Wille nicht ausreicht, um eine Drogensucht erfolgreich zu
bewältigen. Er sieht die einzige Chance darin, sich einer "umfassenden und durchdringenden Kategorie" hinzugeben, worunter er Gott meint. Habe ich das richtig verstanden?
Ich finde diese Aussage utopisch und wirklichkeitsfremd. Natürlich kann man neben medikamentösen auch alternative Methoden (z.B.Hypnose)einsetzen, aber den (eisernen) Willen des Betroffenen halte ich für die stärkste Kraft, eine wie immer geartete Sucht zu besiegen!

Die Rückkehr des "Laplaceschen Dämons" halte ich für ausgeschlossen bzw.ist es unnötig, davor zu warnen.
Die Formulierungen von HvD, welche in diese Richtung gehen sollen, müsste man genau kennen, um zu sehen, was er wirklich gemeint hat.
Immerhin ist die Energieerhaltung im ersten Hauptsatz der Thermodynamik festgeschrieben und die Kauslität ist eine anerkannte Kategorie bei der Beschreibung dieser Welt. Wenn man solches mit Laplace und seinen "Lehren" in Verbindung bringt, dann hat man "etwas total mißverstanden" und das kann ich mir bei HvD nicht vorstellen!

Ich beende jetzt meine Gegendarstellungen und setze mit der kritischen Betrachtung der zweiten Seite Ihres Beitrags nächste Woche fort.

Mir freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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