Re: Zu Hirnforschung - Gelbe Karte für Dr. L.


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Abgeschickt von Raimund Welsch am 15 April, 2010 um 10:57:48

Antwort auf: Re: Zu Hirnforschung - Gelbe Karte für Dr. L. von Heinz Boente am 15 April, 2010 um 09:10:59:

Sehr geehrte Diskussionsteilnehmer,

es freut mich, dass Sie meinen ersten Beiträgen hier in diesem Forum tendenziell mit Wohlwollen begegnen.

Für mich wäre jetzt der Inhalt interessanter und sollten durch mich Entgleisungen entstanden sein,
dann wäre es aus meiner Sicht am Besten, möglichst schnell dazulernend zur Sachdiskussion zurückzukehren.

Häufiges Phänomen der menschlichen Kommunikation ist ja, dass wir entweder das Gemeinte nicht verstehen oder uns missverständlich bzw. unglücklich ausdrücken. Oft lösen bestimmte Begriffe unbewusste Emotionslawinen aus, weil wir sie als Reizwörter empfinden. Sollten wir von "intelligent handelnden" Maschinen später einmal mehr erwarten können?

Ja, genau hier sehe ich den Unterschied! So emotional würden Maschinen niemals reagieren. Es sei denn, ein mit menschlichem Geist behaftetes Wesen würde die Reaktionen zuvor einprogrammieren. Aber solche Reaktionen wären tot und nicht so lebendig wie wir es sind. Es fehlt nämlich der Geist.

Mir ist völlig bewusst, dass insbesondere weltanschauliche Themen quasi tabu sind. Wenn man Atheist ist, darf man dies gerade noch öffentlich sagen. Aber warum sind solche doch gerade interessante Themen derart tabuisiert. Sie gehören doch wohl zu unserer Sichtweise entscheidend dazu. Darum spreche ich sie lieber von Vornherein an, damit man meine folgenden Ausführungen besser einzuordnen weiß.

Warum verschweigen? Mir ist auch klar, dass ich mit meinen Äußerungen innere Gegenbewegungen aktiviere, aber ich greife niemanden deswegen an, denn es ist doch wohl auch klar, dass die unterschiedlichen Vorerfahrungen eines jeden zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Im Religiösen liegt es vielleicht daran, dass ein "Gläubiger" ja nicht über Logik an seinen Glauben kommt, sondern über Erfahrungen mit seinem Gepräge.

Religiöse werden oft als - ich schöpfe einmal ein neues Wort - "religiöselnd" empfunden, weil sie ja auch nicht besser sind als alle anderen, aber dennoch eine gewisse Moral vertreten.

Stellt der Mensch immer wieder fest, dass bestimmte Inhalte, die er seinem Gepräge entzieht, in sich stimmig zu sein scheinen, vertieft sich sein Glaube.

Er steht mit bestimmten Aussagen in einem inneren Resonanzverhältnis, was sich nicht unbedingt erklären lässt ohne es während des Sezierens empfindlich einzuschränken. (Analog zur Quantenmechanik) Woher diese Resonanz kommt ist letztendlich - so sehe ich das - ein geistiger Prozess, der sich in unserer Raumzeit im Letzten nicht nachweisen sondern höchstens in projektiver Darstellung plausibilisieren lässt.

Problem ist, dass ich z. B. meinen Glauben sehr wohl als absolut richtig empfinde, was einen anders Denkenden oder anders Fühlenden natürlich spontan provoziert. (Aber nicht provozieren soll!) Religion macht ja Aussagen, die weit über die rein persönliche Sichtweise hinaus gehen.

Wir müssen lernen, die Begriffe relativ und absolut richtig einzuordnen. Was ich für "absolut richtig" erachte, bleibt im Grunde im Gesamtsystem nur "meine relative" Sichtweise. Das tatsächlich Absolute können wir alle nicht erfassen. Dafür sind wir als systemimmanente Wesen nun einmal zu begrenzt.


Mit friedfertigen Grüßen, einem Dank an die Forenführung und einem Augenzwinkern an alle,

Raimund Welsch



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