Re: Erkenntnis und die Gottesfrage


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Abgeschickt von Walter Keil am 12 Maerz, 2006 um 10:17:34

Antwort auf: Re: Erkenntnis und die Gottesfrage von Dr.Lütgemeier am 10 Maerz, 2006 um 16:21:10:

Hallo Herr Dr. Lütgemeier,
danke für Ihre Stellungnahme.

Ich möchte Ihnen, als Gottesgläubiger und Christ mit Freidenker-Ambitionen, aber widersprechen. (Mein Gott ist größer als der Gott der Bibel)
Unsere verstehbare Wirklichkeit mit ihrer Naturgesetzlichkeit hat heute durch die moderne Physik ihre Grenzen gefunden. Relativität, Quantenphysik und besonders die geistige Entfaltung höheren Lebens, sind für mich wundersame und nur ansatzweise zu begreifende Eigenschaften unseres Universums.
Wer dann alte religiöse Formen als primitiven Seelenbalsam abtut und auf
moderne Vernunft pocht, hat die gegenwärtige Erkenntnislage wohl eher nicht verstanden.
Natürlich läuft Gott hier nicht einfach herum, was wohl viele als einzigen Gottesbeweis ansehen würden – aber die konstruktive Arbeit innerhalb der Lebewesen und der Biosphäre zeigt zumindest, dass durchaus intelligentes Vorgehen einer schöpferischen Instanz zu Grunde liegen kann.
Wer Gott ablehnt, muss sich auch die Frage gefallen lassen, ob er nicht genau das psychische Modell eines Menschen verkörpert, den Angstfreiheit zu Überschätzung menschlicher Vernunft veranlasst und evtl. eine Art Selbstüberhöhung praktiziert, die letztlich auf den physikalischen Erkenntnissen des 19 Jahrhunderts fußt. Angst ist im Leben meist kein schlechter Ratgeber, was sie aber natürlich sein kann – Angst aber in ein Gedankengebäude einzubauen, dass sich dann dazu eignen soll, finalen Sinn der Existenz von uns selbst und des Universums in Frage zu stellen, halte ich für nicht zu Ende gedacht.
Natürlich gestehe ich jedem Diskutanten zu, religiöse Aussagen in Frage zu stellen oder
sich zu einem religionsfreien Leben zu bekennen – Religion halte ich für etwas evolutionäres und gegenwärtig für rückständig – aber die Suche nach Gott, einfach aus Vernunftgründen, einzustellen, halte ich für einen schweren Fehler. Denn die Sinn- und Zielfrage so meine ich ist für intelligentes Leben wesentlich und so für nicht negierbar.

Möglicherweise fühlen Sie sich in diesem etwas zu heftig angegriffen, aber seien Sie versichert, ich respektiere Sie. Das Thema halte ich aber für extrem bedeutsam.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil




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