Re: Die Entstehung des Lebens - Forts.


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 22 Februar, 2012 um 19:38:53

Antwort auf: Re: Die Entstehung des Lebens - Forts. von Walter Keil am 12 Februar, 2012 um 16:52:37:

:
: Hallo Herr Keil,
S.g. Forumbesucher,

Im allgemeinen stimme ich Ihnen zu, möchte aber doch einiges relativieren bzw. ergänzen.
Auch ich bin überzeugt, dass es am Beginn der evol. Entwicklung dieser Erde Tendenzen für das Hervorbringen von Leben gab. Ich erinnere zum wiederholten Male an das so genannte "Anthropische Prinzip".

Ja, schon die ersten Lebensformen, wie das der Einzeller, hatten ihren Bauplan mittels einfacher Nukleinsäuremoleküle gespeichert. Allerdings gab es noch keinen Zellkern. Diese Form nennt man Prokaryonten. Die Vermehrung erfolgte mittels Zellteilung und nicht durch Vererbung.
Zur Klarstellung, die Sauerstoffkatastrophe hat nur die Einzeller betroffen.

Dass schon in der Uratmosphäre einige Aminosäuren entstanden sind, beweist der Millersche Test bei dem die Situation dieser Zeit nachgeahmt wurde. So wurden die Bestandteile Wasser, Kohlendioxid, Methan, Wasserstoff und Ammoniak einer starken elektrischen Ladung ausgesetzt so wie es die lang anhaltenden Gewitter dieser anfänglichen Zeit getan haben. Das überraschende Ergebnis zeigte sich innerhalb nur 24 Stunden, indem eine Reihe ganz anderer Verbindungen und gleich drei der wichtigsten Aminosäuren entstanden sind, nämlich Glyzin, Alanin und Asparagin.
Wie wir heute wissen, sind von den vielen Aminosäuren nur 20 biologisch bedeutsam. Das heißt, all die vielen Millionen verschiedenen Eiweißarten, die bei Mensch, Tier und Pflanze vorkommen, sind immer in verschiedenster Sequenz aus den gleichen Satz dieser 20 Aminosäuren aufgebaut.
Bei den späteren Eukaryonten, den Zellen mit Zellkern, wurde die Sache schon viel komplizierter. Feststeht, dass die im Zellkern gespeicherte DNS(A) ganz bestimmte Aminosäurensequenzen in Form von Basentripletts gespeichert hat und somit alle benötigten Eiweißkörper, seien es Proteine oder Enzyme, bilden kann. Proteine sind die Bausteine von Organismen, Enzyme haben als Biokatalysatoren große Bedeutung. ( Mit den Enzymen werde ich mich in einem gesonderten Beitrag demnächst beschaäftigen)

Es gibt nicht nur die von Ihnen angeführte messenger RNA, sondern auch die ribosomale RNA und auch die transfer RNA, welche nötig ist, um den Unterschied in der Chemie des Kettenmoleküls RNA mit der des Kettenmoleküls Protein zu überbrücken.
Aber Sie habe recht: Das molekularbiologische Dogma lautet: Von der DNA über die mRNA zum Protein.
Nukleinsäuren sind Moleküle, die optimale Speichereigenschaften aufweisen. Eiweiße eignen sich wiederum besonders gut als Bausteine jeglichen Lebens. Das dialektische Verhältnis zwischen den beiden scheint die elemantare Wurzel, das unterste Fundament dessen zu sein, was wir Leben nennen. Wenn man eine Grenze zwischen der noch unbelebten Materie und lebenden Strukturen ziehen will, dann wäre das am ehesten hier sinnvoll.
Das sich Leben und seine Umgebung wechselseitig beeinflussen ist auch zu bejahen. Nicht folgen kann ich Ihrer Aussage, dass Leben den Kosmos erobert hat. Wir haben noch immer keine Ahnung, ob es außer auf unserer Erde noch Leben im Universum gibt. Wir können es nur annehmen, weil eine so große Anzahl von Planeten alleine schon in unserer Galaxie vorhanden ist, wo sich Leben entwickelt haben könnte. Ein Beweis fehlt allerdings bis heute.

Beste Grüße

Helmut Pfeifer



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