Re: Autobiografisches zum „Apfelbäumchen“


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Abgeschickt von Halil Güvenis am 31 Oktober, 2007 um 13:56:43

Antwort auf: Re: Autobiografisches zum „Apfelbäumchen“ von Helmut Pfeifer am 30 Oktober, 2007 um 21:45:33:

S. g. Herr Pfeifer,

ich versuche Ihnen anhand Ihrer Aussagen eine Antwort zu geben.

: Sie glauben auch an eine visionäre Kraft, die sich, vereinfacht gesagt, aber nicht durchsetzen wird können. In diesem Zusammenhang schreiben Sie am 19.Okt, 12:13: ( ich ziiere) " ... in aussichtslosen Situationen könnte der Mensch zu Jenseitswelten(?) und zu den Göttern Kontakt aufnehmen und sie bei der Bewältigung seiner Aufgaben um Beistand und Kraft bitten. Nur so wäre es möglich, langfristig korrekte Entscheidungen zu treffen." ( Zitatende)
: Ich habe in meinem Beitrag am selben Tag darauf hingewiesen, dass ich es für unrealistisch halten würde, auf "Wunder" zu hoffen bzw. diese von "oben" zu erflehen. Dazu haben Sie nicht Stellung bezogen und auch in diesem Beitrag ist von einer solchen "Kontaktaufnahme" keine Rede mehr. Ich verstehe Sie irgendwie, denn immer wieder haben Menschen in mißlichen Situationen den Beistand eines oder mehrerer Götter in Gebeten erfleht.

Ja, es stimmt, dass ich Ihnen und Herrn Boente gegenüber nicht weiter ausgeführt habe, wie es um die „visionäre Kraft“ bestellt ist. Nachdem Herr Boente die Existenz einer solchen Kraft vom Ansatz her nicht bestritten hat, sah ich dafür keine Notwendigkeit und ich verwies auf die umfangreiche Literatur zu diesem Thema. Zudem befürchtete ich eine in unserem Zusammenhang unnötige Diskussion vom Zaun zu brechen, wenn ich ausführlich über dieses menschliche Vermögen berichte.

Sie schreiben, Sie halten es für unrealistisch, „auf "Wunder" zu hoffen bzw. diese von "oben" zu erflehen”. Aber, Herr Pfeifer, Sie konzentrieren sich auf die falsche Seite des Problems. Es geht bei unserer Diskussion nicht darum, zu welchem Gott oder zu welcher Jenseitswelt sich die betreffende Person wendet oder Wunder erfleht, sondern einzig und allein darum, ob er dadurch in sich die nötige Kraft schöpft, Dinge zu tun, die er von seinen Gewohnheiten, von seinem Triebverhalten und von seiner Vernunft her gar nicht imstande wäre, zu tun. Mag sein, dass er dabei die irrationalsten Idole anbetet; Hauptsache, er schöpft die nötige Kraft und schafft den von ihm erwarteten kulturellen Sprung. Darum geht es ja bei unserer Diskussion: Es gibt im Menschen einen Mechanismus, der bewirkt, dass man sich über jede sozialisations- und erfahrungsmäßig festgelegte kulturelle Grenze hinweg bewegt. Eben diese Fähigkeit hat HvD bei seinen Betrachtungen zur Abwendung der Umweltkatastrophe nicht berücksichtigt – das ist meine These.


: Sie kritisieren Hrn Boente, dass er in Widerspruch zur C.h. gerät, wenn er doch die Existenz einer "visionären Kraft" einräumt.
: Nun, Hr.Boente schreibt in seinem Beitrag v.19.10.,13:29 folgendes: " Schon der Begriff "Conditio humana" (C.h.) umschreibt ja eine Beschaffenheit, die dem Menschen zwar eigen ist, von der es aber sehr wohl viele Ausnahmen gibt." usw.

: Ob damit Hr. Boente im Widerspruch zu HvD´s C.h. geraten ist, hängt von der Frage ab, ob die C.h. kategorisch ausgeschlossen hat,dass die Menschheit ausnahmslos von seiner "kantianisch" erblichen Determiniertheit abhängig, unfähig ist, etwas Entscheidendes gegen das drohende Unheil einer Umweltkatastrphe zu unternehmen. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Dazu müßte ich die C.h. nochmals durchstudieren.
: Ich behaupte mal: In den Grundzügen stimmt die H.c. und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel! Hier bewegen wir uns schon, wie ich meine, auf "Wortglaubereien" zu und verlassen das "Gebiet" des Wesentlichen!

„Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel!”: In diesem Zusammenhang ist diese Redewendung unzulässig. Sobald Sie den Erkenntnis- und Aktionsrahmen der Art genetisch festlegen, darf kein einziges Indiduum dieser Art über die Artgrenzen hinaustreten. Das ist die Schwierigkeit der von Kant übernommenen HvDschen Analyse!

: Der Grundtenor Ihrer beiden Aussagen bezüglich der weiteren globalen Entwicklung in dieser Sache sind pessimistisch, aber, wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gut, Sie können den Grundtenor meiner beiden Aussagen als pessimistisch bezeichnen. Sie müssen aber anerkennen, dass ich der Menschheit in der Klimakatastrophe eine echte Rettungschance und -perspektive einräume.

MfG

HG




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