Re: HvD und die Schöpfung


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Abgeschickt von Walter Keil am 28 August, 2011 um 13:16:13

Antwort auf: Re: HvD und die Schöpfung von Helmut Pfeifer am 19 August, 2011 um 18:56:11:

Hallo Herr Niemann, hallo Herr Pfeifer,
die Position, oder vielmehr der Blickwinkel Hoimar von Ditfurths, so meine Meinung, hat sich hier an Teilhard de Chardin angenähert. Denn er war wohl der erste, der zwar religiös
motiviert, Evolution als Schöpfung gesehen hat.

In der Fernsehsendung "Das Gespräch" gibt er das offen zu, weigert sich aber letztlich das von Teilhard gesehene Ziel der Evolution, einen Punkt Omega, in seine Sichtweise zu übernehmen.
Ich neige hier überhaupt nicht dazu, bei HvD eine Urheberschaft für diese Idee des Weltprozesses zu erkennen. Aber HvD war absolut bedeutend auf diesem Gebiet.

Es ist ja so, dass ein Satz wie: "Die Evolution ist der Augenblick der Schöpfung" eigentlich einer breiteren Erklärung bedarf, als sie HvD wohl geliefert hat. Er lässt uns da einfach in einer Situation, die ähnlich ist wie in vielen Bereichen der Quantenphysik und der Relativitätsphysik. Vieles aus dem Bereich wissenschaftlicher Erklärungen bedarf einer breiteren Bildung und einer guten Vorstellungskraft, um überhaupt eine gedankliche Vorstellung dazu entwickeln zu können. Ich möchte hier weitere Ergänzungen anfügen.

In der Quantenphysik gibt es einen Bereich des undurchschaubaren Zufalls, der aber nur für die Quantenwelt gilt - also in dem Bereich des allerkleinsten, der Ebene geringer Materiemengen und der Elementarteilchen. (Quantenphysik = Statistik) Geht die beobachtbare Materiemenge in deutlich größere Bereiche, dann dominieren Naturgesetze den Zufall. So dass Herr Richard Feynman meinte, Naturgesetze sind niemals hundertprozentig.
Das heißt, letztlich, wenn man auch noch die Aussage der Relativität hinzunimmt, dass Masse Energie ist, dass die sichtbare Welt der Materie, die uns ständig die Naturgesetze zeigt, auf der Basis der Quantenwelt steht.

Diese Basis der erlebten Wirklichkeit aber eine Statistische Welt mit statistischen Regeln ist. Man kann gegenwärtig durchaus annehmen, dass die Welt der Naturgesetze ständig - aus der Quantenwelt heraus - erzeugt wird.
Hier möchte ich u. a. auf virtuelle Teilchen verweisen.
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-teilchen-2003-ID1208269265389.xml
Ich schließe daraus, das dass ganze Universum einem globalen Erzeugungsprozess
aus einer jenseitigen Welt heraus unterliegt.
Das Gleichnis von Erwin Schrödingers Kätzchen ist hier symptomatisch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingers_Katze

Nun zurück zur Globalbetrachtung: Schöpfung und Evolution.

Es gab sicherlich eine menschliche Entwicklung des Bewusstseins vom statischen Weltbild
hin zum dynamischen, historischen und evolutionären Weltbild.
Diese Entwicklung halte ich noch nicht für abgeschlossen. Eine große Anzahl von Intellektuellen ist noch nicht bereit, den eben auch von Ditfurth beobachteten globalen
Evolutionsprozess anzuerkennen. Wie er ihn in seinen Büchern immer wieder ansprach.
Die Ausgangslage der meisten Intellektuellen ist doch eine grobe pauschale Vorstellung von der Wirklichkeit, die vom Niedergang der Kirchen begeleitet wird.

Ich habe aus der Welt der Lebewesen noch einen weiteren Hinweis dazu, dass ein energetisch materieller Weltprozess vorliegt:
Der ständige Erzeugungsprozess des Universums zeigt uns, dass absolut nichts still steht.
Alle beobachtbaren Objekte, wie Sterne, Planeten, Galaxien und andere mehr, rasen mit unglaublichen Geschwindigkeiten durch den Raum, der letztlich selbst eine physikalische
Kraft darstellt. (Gravitation nach Einstein).
Noch dazu, dass alle Teilchen im Mikrokosmos, die sich in einem energetischen Umfeld (Raum) mit einer Temperatur über den absoluten Nullpunkt befinden, sich bewegen !
Sie schwingen in sich und bewegen sich im Raum. (= temperaturabhängige Brownsche Bewegung)
In seinem Buch „Was ist Leben“ (aus der Sicht des Physikers) schreibt Erwin Schrödinger
das sich die Frage stellt, warum sind Lebewesen so groß ? Er meint, weil erst durch die
Verbindung größerer Materiemengen, die Kräfte der Brownschen Bewegung so gedämpft werden, dass eine gewisse, langfristige Stabilität der Materie möglich wird.
Aber diese relativ stabile Materie in den Lebewesen ist irgendwie nicht statisch !

Leben heißt Aktivität !!!

Lebewesen werden alle in jeder Sekunde erzeugt !!!

Leben bedeutet zunächst, hier bei uns, auf dem rastlos durch den Kosmos rasenden Erdball,
aus einer relativ temperierten Erde heraus, im atomaren Bereich, über entstehende genetische Baupläne heraus, erzeugt zu werden. (Dieser Prozess ist nicht verstanden ! Selbst Einzeller enthalten eine riesige genetische Information von Millionen Buchstaben in der DNS)
Dieser Erzeugungsprozess steht bis heute niemals still.
(Stoffwechsel / Metabolismus) Im menschlichen Körper werden im Schnitt, mindestens pro Sekunde 5000 Körperzellen erneuert. Dabei wird jeweils, der komplette Satz der persönlichen genetischen Information, kopiert. Alles wird ständig erzeugt und das Leben lernt dabei.
Aber auch im Sinne einer über das Individuum hinaus gehenden Weise, Sichtbar im Werdegang des Lebens, vom Einzeller hin bis zu den Großlebewesen.
Dabei unterliegt das Leben, den Schwankungen seiner Umwelt. Diese relativ stabile Umwelt,
verursacht mit ihren relativen Unsicherheiten, wohl letztlich das Lernen und pauschal die Intelligenz des Lebens. Hier ließe sich nun ein Kapitel über die Steuerungs- und Informationsspeicherungen (geistige Ebene) einbringen. Aber ich das führt jetzt zu weit.

Ich wiederhole, als Resumé: nichts steht still. Alles wird in jeder Sekunde aus rastlosen Energieteilchen im Energiefeld des Universums erzeugt.

Was natürlich religiöse Bezüge herstellt. Ich glaube aber nicht, dass man einfach wieder brav in die Kirche gehen kann und zuschaut, wie sie von oben herab, gern eine kritiklose Masse anführt und zu spät kommt, wenn es um Umweltschutz, Kapitalismus, Massentierhaltung, Atomwaffen-Overkill, Gentechnik usw., geht.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil




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