Re: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? - korrigiert !


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Abgeschickt von Walter Keil am 22 Oktober, 2006 um 12:33:13

Antwort auf: Evol. identisch mit Augenblick der Schöpfung? von Helmut Pfeifer am 18 Oktober, 2006 um 12:20:15:

Hier nochmal in korrigierter Fassung -
1. Fassung kann gelöscht werden !

Hallo Herr Pfeifer,

ich würde sagen, dass Ditfurth diesen Terminus vom "Augenblick der Schöpfung" nicht aufgrund von klarer naturwissenschaftlicher Erkenntnis heraus gebraucht, sondern als diplomatische Brücke zum Christentum benutzt.
Dahinter verbirgt sich doch das ganze Problem der Gültigkeit religiösen Überlieferung angesichts der naturwissenschaftlichen Offenlegung der Eigenschaften unserer Welt. Nun auch die naturwissenschaftliche Beschreibung dieser Welt kann keine klare Logik dafür einbringen, warum sich das Universum so entwickelt, wie es nun sich darstellt. Wobei die Entstehung von Leben aus Einzellern (mit bewusster Umweltwahrnehmung) und auch die gesamte biologische Evolution mit ihren unvorhersagbaren Entwicklungsstufen einfach konstatiert werden muss. So gesehen ist eine atheistische Denkweise auch eine Glaubenssache, die mehr oder weniger eine Art Anspruch auf geistige Freiheit gegenüber religiösen Vorstellungen darstellt. Ich meine das, weil die Evolution selbst und die physikalische Dimensionierung des Universums den philosophischen Dualismus doch gut untermauern - nämlich Geist und Energie als die zwei Komponenten der Wirklichkeit des Universums. Dabei scheint die geistige Ebene das Primat zu haben.
Ich möchte hier auch noch einfügen, dass das Universum offensichtlich eine Einheit ist, also wie ich auch gern formuliere: ein Wirkungszusammenhang. Nichts geschieht ohne Auswirkung auf das Ganze.
Dass nun alle Modelle über diese Wirklichkeit, seien sie nun religiöser, atheistischer oder rein naturwissenschaftlicher Art, durch die menschlichen Verständnismöglichkeiten begrenzt sind.
Ich meine damit: auch die Beurteilung der Wirklichkeit und eben auch der Evolution des Universums unterliegt der Entwicklung.
So löst einfach immer nur das Bessere das Schlechtere ab, was letztlich schon irgendwie
eigentlich etwas Transzendentes an sich hat.

Was ist Zeit ? : Zeit ist die Abfolge von Ereignissen und wird von uns mit Hilfe von verschiedenen periodischen Ereignissen in Abschnitte unterteilt und ist so messbar.
Das Universum um uns herum hat aber auch eine ewige Seite: die freie Energie (der Quantenwelt) ist nach dem Energieerhaltungssatz nicht herstellbar, nicht vernichtbar, nur wandelbar. Materie kann, so die Quantenphysiker aus freier Energie erzeugt werden und in diese zurückverwandelt werden.
Das ist letztlich auch der Grund, dass alle Ereignisse in einer Kausalkette miteinander verknüpft sind. (Freie Energie durchdringt irgendwie die Materie, beeinflusst sie)

Zeit und Ewigkeit existieren, solange es Materie und ihre Elementarteilchen gibt im Grunde parallel. Anders ausgedrückt: freie Energie als Ausgangsstoff existiert neben den größeren Materiebausteinen.
Die Elementarteilchen/Materiebausteine entstanden in sehr kurzen Augenblicken nach dem Urknall und wurden durch die da herrschenden enorm hohen Temperaturen zusammen gebacken.
Prof. Harald Lesch: Elektronen entstanden bei einer Temperatur von ungefähr 100 Milliarden Grad.
Also stellt sich die Evolution als zeitlich ablaufender Gestaltungsprozess (Schöpfungsprozess) dar, den zu Erkennen in früheren Zeiten, wie des Altertums, sicherlich niemand möglich war. So gesehen treten wir nun in eine neue religiöse Phase ein, die mit dem Atheismus und auch mit den anderen Weltreligionen um eine gemeinsame neue Basis ringt.
Der Begriff des Augenblicks der Schöpfung stellt für mich nur einen sprachlichen Kunstkniff dar, den Ditfurth benutze, um die Diskussion mit den Religionen voran zu bringen.

Denn, vielleicht geht es Ihnen so wie mir, der Vorgang einer kosmischen Evolution erscheint doch von tieferer und eindringlicherer Erkenntniswirkung zu sein, als der Begriff einer statischen Augenblicksschöpfung, mit Gott als Einwohner und Zauberer in einer einfach vorgegebenen Wirklichkeit.
Gott wäre dann, die hinter der ewigen Urkraft befindliche geistige Schöpfungskraft, deren physikalische Wirklichkeit wir bisher nur schwer beschreiben können (phil. Dualismus). Herr Taplan machte vor einiger Zeit hier im Forum in diesem Zusammenhang auf das Buch von Ervin Laszlo, „ Das Fünfte Feld“ aufmerksam, das auf diese Modellvorstellung über eine geistige Dimension eingeht.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Keil





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