Re: Klimawandel – Dritter Versuch


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Abgeschickt von Klemens Taplan am 06 Oktober, 2006 um 20:16:01:

Antwort auf: Re: Klimawandel – Dritter Versuch von Heinz Boente am 06 Oktober, 2006 um 18:00:53:

Hallo Herr Boente,

ihre Ausführungen sind sehr interessant. Ich stimme dem weitgehend zu, möchte aber ein paar Aussagen ein wenig relativieren bzw. ergänzen.

Der Mensch hat m.E. ein Potenzial für Vielerlei. Je nach den Rahmenbedingungen und den eigenen menschlichen Schwächen sind unterschiedliche Entwicklungen einschließlich Wertevorstellungen möglich. Eine menschliche Schwäche besteht im Streben nach Macht, wobei ich davon ausgehe, dass diese nicht nur bei denen vorhanden ist, die in einem System Macht haben, sondern auch bei vielen "Herdentieren" latent vorhanden ist, denen lediglich die Möglichkeiten fehlen. Insofern würde ich ihr "Bestreben Einzelner" ein wenig relativieren und als nicht untypische menschliche Eigenschaft bezeichnen.

Viele (alle?) sehen sich (nicht nur in Fragen des Klimaschutzes) eher als Opfer der Umstände und nicht als verantwortliche Täter. Dazu gehören der LKW-Fahrer, der unsinnige Viehtransporte vornimmt (ich beziehe mich auf ihr Beispiel), der Mitarbeiter der chemischen Industrie, der bei manchen Produkten vielleicht Bedenken hat, der Hersteller von besonders leistungsstarken aber wenig umweltschonenden Autos, der Konsument von Produkt XY, von dem er weiß (oder ahnt), dass er es eigentlich nicht benötigt, der Produzent von Werbematerial, der weiß, dass 99% davon auf dem Müll landen, der Politiker, der in erster Linie seine Wiederwahl vor Augen hat und und und ...

Jetzt sind wir wieder an der Stelle, wie Änderungen möglich sind? Diese können von einzelnen Führern ausgehen (ihr J.F. Kennedy-Beispiel), aber auch aus den Umständen heraus erwachsen, ohne dass sie prognostiziert oder auch bewusst von Einzelnen gesteuert werden können. Wer hätte wenige Monate vor dem Fall der Mauer gedacht, dass diese fällt. Diesem Ereignis sind aber viele Entwicklungsschritte vorangegangen (Demonstrationen in Leipzig, marode Wirtschaft, Gorbatschow, Öffnung der Grenze nach Ungarn, ...). Eine rationale Planung, wie man so was erreichen kann, ist schlichtweg unmöglich; die Förderung einer Entwicklung jedoch wohl. Wie kann diese erfolgen? Am Beispiel Mauerfall wird für mich deutlich: Hier sind viele Einzelne trotz Risiken in die Verantwortung gegangen. Auch wenn lange Zeit nichts erkennbar ist, kann ein System irgendwann kippen und dann wundert man sich, wie das möglich gewesen ist.

MfG
K.T.




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