Re: Ein weiterer, düsterer Aspekt, - so so


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Abgeschickt von Walter Keil am 02 Dezember, 2007 um 18:48:18:

Antwort auf: Re: Ein weiterer, düsterer Aspekt, - so so von H.Heim am 30 November, 2007 um 15:18:25:

Hallo Herr Heim,

ihre Argumentation habe ich wohl verstanden, Sie meine offenbar nicht oder schnell bei Seite geschoben. (Wo bleibt eine Auseinandersetzung mit dem Kommunismus, mit dem Evolutionsgedanken ?)
Ihre weitere Vertiefung des Themas bringt im Grundsatz keine neuen Aspekte.

Ihr Eifer gegen das Religiöse mag zwar, angesichts der Verbrechen und der teilweise obskuren Botschaften berechtigt sein, ist aber auf einem Auge, dem atheistischen nämlich, blind.
Daher auch nicht zugänglich für die Erkenntnis, dass menschliche Gesellschaften durch Führer und Verführer, egal welcher Coleur, zu monströsen Verbrechen fähig sind. So lassen auch Hitler, Stalin, Pol Pot und Idi Amin usw., grüßen. So ist Ihnen eine evolutionäre Sicht auf Entwicklungsstand von Ethik und Moral verbaut.

Ich kann verstehen, dass Sie ein gläubiger Atheist geworden sind, wenn Sie den Weg der Ablehnung religöser Botschaften und Rituale gegangen sind und hier stehen bleiben.

Aber das Wissen der Naturwissenschaften bemühen, um forsch zu behaupten, Gott ist tot und religöse Menschen sind hoffnungslos Verführte, ist eine nicht haltbare Schlussfolgerung.

Da macht man es sich zu einfach, wenn man die Religion als Ursache für die Übel der Welt bemüht. Religion ist, so denke ich, wie alles, was Menschen so in Ihrem Dasein vorfinden, ein Entwicklungsprodukt.
Warum wurden mystische und religöse Vorstellungen
überhaupt entwickelt ?
Weil intelligente Wesen allmählich das Ursache-Wirkungsprinzip erkannten. Sowie die Abfolge von Geburt und Tod, als vorbestimmten Weg des Lebens,
möglicherweise, als intelligenten Mechanismus der Welt verinnerlichten. Ähnlich der Abfolge der Jahreszeiten im Jahresturnus.
Einfache Mystiken und Weltvorstellungen wurden dann zu immer neuen Gesamtkonzepten der Wirklichkeit von einzelnen Völkern zusammengetragen.

Ereignisse und Handlungen haben bestimmte Auswirkungen und sinnvolle Werkzeuge und Gegenstände haben eben einen Erbauer,einen Konstrukteur, so sagte Ihnen die nun normale Alltagslogik. Daher tauchte der Weltenlenker Gott unter den Menschen auf, denke ich mal.
Tiere haben keine Religion.

Steinzeitreligionen haben dabei anders ausgesehen, als Religionen des Altertums, und die etwas später folgenden monotheistischen Religionen haben den Sprung in die Neuzeit bei den Industrienationen geschafft.
Nun sind wir in der Lage mit Naturwissenschaft viele Mysterien zu erhellen und in weiten Teilen den Alltag des Lebens mit bloßer Vernunft zu leben.
Gibt es da noch Platz für Mystik und einen Schöpfergott ?
Ich meine sehr wohl, HvD ließ sich auch davon nicht abbringen. Wohl wollte er ein Aufklärer sein, der das noch überall anzutreffende unwissenschaftliche Bild der Welt angriff und
energisch zum religösen Umdenken aufrief.
Er sah sicherlich Religion als evolutionäres geistiges Gut, so wie ich das seit Jahren auch sehe. Religion bedarf daher der Erneuerung und evolutionnärer Ausrichtung.
Gerade die modernste Wissenschaft, die Quantenphysik,die Relativitästheorie und moderne Kosmologie, aber auch die Medizin, sind philosophisch betrachtet, geradezu mystisch.
Ist es nicht verrückt, das Lebewesen in jeder Sekunde erzeugt werden ?
Auf- und Abbau von Körperzellen: in jeder Sekunde mindestens 1000. Dass Energie ewig ist, dass die Aufenthaltsorte der Elektronen eines Atoms sich nicht berechnen lassen, sind das keine Hinweise auf Transzendenz und Göttlichkeit ?
(Alle beobachtbaren Dinge zeigen sich uns als reflektierende Elektronenhülle, so nach durchzechter Nacht und fahler Blässe, dann
reflektieren die Elektronen unserer Gesichtshaut mehr in Richtung weiss, als rot. Das Farbensehen als Absorbations- und Reflektionsprozess des Lichtes)

Sie haben natürlich recht, wenn sie Gefahren
sehen, die von überholten religiösen Vorstellungen ausgehen.
Sie haben natürlich nicht recht, wenn Sie in schwarz-weiß Malerei Atheismus als gut und Religion als böse hinstellen und religiöses Denken als naturwissenschaftlich widerlegt darstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Keil

PS.: religöse Märchen ? Ist nicht alle Literatur
ethisch-moralisch-religiös erziehend ?




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