Materie aus dem Nichts,die Quantenphysik erklärt


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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 05 Februar, 2009 um 14:50:35

S.g. Forumsbesucher,

Teil 1 - Einleitung.

Zunächst muss man die bewundernswerte geistige Leistung der Wissenschaftler, insbesondere die der Kosmologen hervorheben, welche versuchen, den Ablauf des Urknalls so gut wie möglich zu rekonstruieren. Natürlich bleibt vieles nach wie vor Theorie, aber es ist eine solche,welche der Realität so nahe zu kommen scheint wie nie zuvor.

Generell gesagt ist unsere Alltagssprache nicht geeignet, derartige Dinge wie den Urknall zu beschreiben oder gar zu erklären. Eine ganz große Schwierigkeit besteht darin, dass wir es speziell in der ersten Phase des Urknalls mit einer Fülle kompliziertester atomarer Prozesse ( Umwandlungen) zu tun haben, welche in Bruchteilen von Sekunden abgelaufen sind.
Ganz wichtig ist es zu betonen, dass unser Universum nicht nur aus Materie, sondern auch aus Zeit und Raum besteht, letztere werden seit A.Einstein nicht getrennt betrachtet, sondern bilden eine Einheit, die Raumzeit. Es ist ein Phänomen, das nur mathematisch beschreibbar und für den menschlichen Verstand nicht vorstellbar ist. ( Auch Einstein selbst konnte sich dies nicht vorstellen, nur die math. Formeln gaben die entsprechende Auskunft!)

Die Kosmologie beschäftigt sich mit dem Gesamtaufbau des Universums und fragt, wie dieses entstanden sein könnte und wie es enden würde. Mit Hilfe der physikalischen Gesetze wird versucht, den Wandel im Laufe der Entwicklung des Universums darzustellen und sein "Schicksal" vorauszusagen.

Kosmologische Forschungsarbeit konzentriert sich einerseits darauf, die Vorkommnisse in den frühen Phasen des Universums nach dem Urknall zu untersuchen und zu sichern, und andernseits darauf, die beobachteten Merkmale und den Zustand des gegenwärtigen Universums mit den physikalischen Prozessen in Verbindung zu bringen, die sich in jener Urphase ereignet haben könnten.

Da angenommen werden kann, dass das Universum ein in sich zusammenhängendes Gebilde darstellt, erscheint es als gegeben, dass es von jeder anderen Galaxie genau so aussieht, wie von der unserigen und es keine Galaxie gibt, welche als Zentrum des Universums angesehen werden kann. Die Galaxien entfernen sich nicht selber von einander, sondern streben durch die Raumdehnung aus einander.
Wir sprechen von einem für uns "beobachtbaren" Universum, dessen Größe für uns davon abhängt, inwieweit uns das Licht von dort erreicht hat. Darum spricht man auch von einem kosmischen "Lichthorizont".
Da man aus dem Hubble Gesetz die Expansionsgeschwindigkeit kennt, läßt sich zurückrechnen, wann der Raum anfing zu expandieren, die Zeit also, als die gesamte Materie in einem Punkt zusammengepresst war. Aus diesen Berechnungen ergibt sich, dass der Urknall vor etwa 14 Milliarden Jahren stattgefunden haben dürfte. Er gilt als der Ursprung des gesamten physikalischen Universums, das wir als Einheit von Raum, Zeit und Materie definiert haben. Der Grenzzustand zwischen dem "Nichts" und dieser Explosion wird als Singularität bezeichnet. Sie ist also der "Rand" oder eine "Schwelle" der Raum-Zeit und somit des physikalischen Universums selbst. Der unendlich dichte, kompakte Zustand zusammen mit monströsen Temperaturen ist ein Charakteristikum für eine Singularität, deren Vorhandensein vorallem am Anfang des Urknalls angenommen wird, aber auch in Schwarzen Löchern vorhanden sein soll. Die Singularität ist auch eine Grenze, über die hinaus natürliche physikalische Prozesse nicht fortgeführt werden können. Siehe auch die Bezeichnung "Plancksche Mauer" in Verbindung mit der kürzesten Zeit von einem 10 hoch 43stel Teil einer Sekunde. Man vermutet, dass an einer Singularität Materie in Form von Elementarteilchen in die physikalische Welt eintreten oder sie verlassen könne.

Der Urknall war die abrupte "Erschaffung" des Universums, buchstäblich aus dem "Nichts", also das einzige Vorkommen ohne vorherige Ursache, das es gibt. Dieses kosmische Phänomen erscheint nicht mehr ganz so rätselhaft, wenn man es im Lichte der Quantentheorie betrachtet, weil diese die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung größtenteils aufhebt und somit das alte Paradoxon über Ursache des Urknalls in einem anderen Lichte erscheinen läßt, der gar kein "Vorher" hatte bzw. nicht haben konnte.

Ende des ersten Teils "Materie aus dem Nichts."

Helmut Pfeifer




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