Re: Wiederentdecken des Apfelbäumchens


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Abgeschickt von Harold Heim am 12 August, 2007 um 17:50:39

Antwort auf: Re: Wiederentdecken des Apfelbäumschens von Walter Keil am 12 August, 2007 um 12:22:41:

Hallo, und guten Tag, Herr Keil,

ja, Sie haben Recht, ich habe mir einiges von der Seele geschrieben. Und es wäre, würde ich nicht vermuten, es gingen mir die Leser laufen, wahrscheinlich noch viel mehr geworden, wäre ich in die Details gegangen.

Sie schreiben richtig, wir seien alle aufs Überleben programmiert. HvD weist ja in seinem Buch auf den scheinbaren Widerspruch hin, dass wir einerseits den Tod vermeiden wollen, andererseits ihn zu suchen scheinen. Ich bin immer noch und wieder dabei, mir diesen Widerspruch zu erklären. Mit, so muss ich zugeben, bisher mäßigem Erfolg.

Natürlich haben Sie auch darin Recht, dass jeder Schritt in die "richtige Richtung" besser ist als gar nichts. Laotse hat gesagt:"Jede weite Reise beginnt mit dem ersten Schritt." Leider bin ich aber mit HvD der Ansicht, wobei er noch ein Fragezeichen dahinter setzt, dass der Point of no return bereits längst überschritten ist. Unser Verhalten ähnelt schon stark dem Zappeln der Fliege am Klebestreifen.
Nehmen Sie das von HvD angeführte Beispiel von "Tana-Land". Es macht mir den deutlichen Eindruck, als wenn wir "über den Berg" wären. Was bedeutet, dass es nun bergab geht.

Was die Reichen und Superreichen angeht, so kann ich sowieso nicht begreifen, was in deren Köpfen so vor sich geht. Ich kann doch eigentlich nicht in mehr als einem Bett gleichzeitig liegen und mehr als ein Auto gleichzeitig fahren?! Gut, gestehen wir zu, dass ich vielleicht in drei bis vier Autos nacheinander fahren kann, und mir das jeweilige Auto dann besonderen Spaß macht. Aber irgendwann ist es doch vorbei, oder nicht? Trotzdem gibt meines Wissens nach z.B. Herr B. Gates von seinem immer weiter gewaltig wachsenden Vermögen recht wenig bis gar nichts für Projekte aus, die zumindest eine Bremswirkung in Beziehung auf unseren mit Macht betriebenen Suizid hätten. Aufklärung ist dringend nötig, Microsoft loggt sich inzwischen in fast jedes Wohnzimmer ein, bei Windows-Vista bekommt man fast ohne Ausweichmöglichkeit vorgeschrieben, was man mit seinem PC noch darf, sprich machen kann, oder nicht.
Wäre da nicht eine Möglichkeit gegeben?

Auf sogenannten "Charity-Veranstaltungen" wird Geld gesammelt. Für Menschen. Fein. Abgesehen davon, dass das, was da an Geld zusammenkommt, im Verhältnis zu dem, was die Superreichen besitzen, nicht mal den Begriff "Portokasse" rechtfertigt, erstaunt mich - oder inzwischen nicht mehr - immer wieder, dass in anderen Kategorien überhaupt nicht gedacht wird.
Es wird u.a. z.B. für die Aidsinfizierten in Afrika gesammelt.
Das ähnelt m.E. sehr dem Versuch, vom Aussterben bedrohte Tierarten dadurch zu retten, dass man ein Nachzuchtprogramm initiiert, während man gleichzeitig das Biotop, in dem diese Tierart leben könnten, zubetoniert.
Bitte nehmen Sie jetzt den Vergleich nicht wörtlich!
Wir, also der Mensch, ist offensichtlich wirklich nicht in der Lage, vernetzt zu denken.
Eine vielleicht sogar notwendige Autobahn soll gebaut werden. Es kommen Proteste, weil durch den Bau Biotope vernichtet werden. Daraufhin reagiert die Behörde beleidigt, denn man hat doch schon geplant, in nur zwei Kilometer Entfernung ein neues Biotop zu bauen. Dass das nicht klappen kann, weil man eben Biotope nicht beliebig in der Gegend herumschieben kann, hat man nicht kapiert.

Um nochmal auf die Reichen zu kommen. Die Hochzeit von z.B. Sir Paul McCartney - nichts gegen den Ex-Beatle. Ich bin in der Zeit großgeworden, die Beatles waren immer die Nummer Eins in der Musikszene für mich. Und dass Paul McCartney konsequent nach dem Motto handelt, er äße "nothing with a face", beeindruckt mich schon sehr. - hat 3Mio Euro gekostet. Die Hälfte hätte es bestimmt auch getan. Denn auf die Dauer seiner Ehe mit Heather Mills hat das Geld ja wohl kaum einen positiven Einfluss gehabt.

Wenn mehr Menschen so handeln würden wie Sie, der Sie zum Ökostrom gewechselt haben, würde der Komfort des Einzelnen kaum leiden, aber viel für den Erhalt der Erde getan.

Doch man kann nur erhalten wollen, was man liebt. Und ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass sich die Liebe zu unserer Erde, wenn sie denn überhaupt noch existent ist, darauf beschränkt, sie, die Erde, als Staffage für das "Wohlergehen" jedes Einzelnen gesehen wird.

Es gibt noch eine andere Überlegung in diesem Zusammenhang.
Ich habe gelesen, man müsse die Welt als Ganzes sehen. Also auch nicht zwischen "Gut" und "Böse" unterscheiden. Gut und Böse gäbe es als solches nicht. Und in dem Augenblick, in dem wir das von uns als "gut" angesehene unterstützen würden, würden wir automatisch auch die andere Seite fördern.
Das ist etwas, über das ich bestimmt noch viel länger nachdenken muss, und was mir so (noch) nicht einleuchtet.

Wenn dem aber so wäre, was dann? Wäre dann all unser Bestreben, wenigstens im eigenen Rahmen etwas "Gutes" zu tun, nicht schon im Vorfeld hinfällig?

Vielleicht schreiben Sie oder natürlich auch alle anderen Interessierten in diesem Forum mir einmal, wie Sie darüber denken?

Freundlichen Gruß

Harold Heim



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