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Abgeschickt von Helmut Pfeifer am 25 Maerz, 2010 um 20:11:28

Sehr geehrte Diskutanten,

Ich kann nicht irgendeinem Teilnehmer antworten, weil die behandelten Aspekte so zahlreich sind. Wenn man alle Beiträge durchliest, "raucht" einem der Kopf ob der langen und zum Teil weitschweifenden Ausführungen. Zu etlichen "Stichworten" könnte man als Antwort einen eigenen Beitrag schreiben.
Zur Frage warum Religion, warum Ideologie, hat Herr Boente in einem seiner Beiträge plausible Gründe genannt bzw.diese ausführlich beschrieben. ( siehe auch Konrad Lorenz " Das sogenannte Böse")

Wie gesagt gibt es in den Beiträgen sehr viele
Themen, auf die man nicht alle eingehen kann.
Ich beschränke mich mal auf das Stichwort "Evolution" und lasse HvD "himself" mit einigen Ausprüchen zu Worte kommen, welche alle aus seinem Buch "Wir sind nicht nur von dieser Welt" stammen:
1. Das Wort Evolution ist identisch mit der Entdeckung, dass der Kosmos, dass die ganze Welt selbst ein geschichtlichter Prozess ist.
2. Es besteht ein...Zusammenhang zwischen bestimmten, die Struktur unseres Universums prägenden Konstanten und der Fähigkeit dieses Universums, Leben hervorzubringen.
Das Universum scheint aus dem Urknall mit Fähigkeiten hervorgegangen zu sein, die als "maßgeschneidert" für die Entstehung von Leben angesehen werden können. ( Anthropic principle)
Anmerkung: HvD meint "biotic principle" wäre besser, also "lebensträchtiges" Prinzip. Dies dehalb, weil die Hervorbringung des Lebens und nicht die des Menschen das "Ziel" gewesen ist.

3. Offenbar neigt die Materie aufgrund ihrer atomaren Struktur dazu, sich bevorzugt und bei jeder passenden Gelegenheit zu den uns heute rückblickend als Lebensmolekülen geläufigen Verbindungen zusammenzufügen. (Stichwort "selbstregenerierend", wie erwähnt)

4. Es ist sachlich zulässig, der Evolution Erfindungskraft und Phantasie zuzusprechen, ohne dadurch aus ihr ein "verständiges" Wesen zu machen!!

5. Nicht "wie" Evolution sich abspielt ist das Geheimnis, sondern "dass" sie sich abspielt.

Diese fünf Sätze sagen viel aus und nehmen auch Bezug auf etliche Dinge, welche im Zuge der Diskussion erwähnt wurden.

Ich möchte noch auf einen genannten Aspekt zu sprechen kommen, nämlich auf "Intelligenz ohne Gehirn".
Herr Keil meinte "Was auf komplette Lebewesen ohne Gehirn abzielt, die intelligentes Handeln durchführen."
Dem kann ich nicht zustimmen, sondern verweise zum Beispiel auf das "intelligente" Handeln der Urzelle bei deren Nahrungsaufnahme. Dabei werden Fähigkeiten evident, welche bereits zum Bereich "psychischer Funktionen" gehören. Es sind dies drei Dinge: Verschiedene Eigenschaften der Umwelt "unterscheiden", Umweltfaktoren "erkennen" und unter dem Angebot "auswählen".
Es überrascht nicht, dass diese Kriterien auch für das menschliche Denken bestimmend sind.
Auch "Vererbung" ist ein intelligentes Prinzip und wird als das "Gedächtnis" der Art bezeichnet.

Über die Frage des Leids in der Welt und warum Gott dies "zuläßt" hat HvD in dem vorhin zitierten Buch auf den Seiten 145/146 eine interessante Theorie beschrieben. (Stichwort "Schöpfung in nascendo" )

HvD hat in seinen Büchern oft bei heiklen Fragen und Themen an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft es dem Leser überlassen, sich eine endgültige Meinung zu bilden. Er deutet aber schon oft an, zu welcher Meinung er selbst tendiert. So etwa hat er die Frage, ob die Kategorie des Geistes selbstständig und unabhängig vom Materiellen vom Anfang an gegeben war, eher bejaht.
Zuletzt möchte ich noch sagen, dass mir statt dem Begriff "Gott" ein "die ganze Materie transzendierender Geist" besser gefällt bzw. zusagt.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Pfeifer



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